Hamburger Werft Blohm + Voss baut weitere Korvette
Auf der Hamburger Werft Blohm + Voss werden auch in den kommenden Jahren mehrere Marineschiffe gebaut. Der Bund hat den Weg für eine zusätzliche Korvette freigemacht. Mutterkonzern Lürssen hofft aber noch auf weitere Aufträge aus der Reihe.
Der Bau von Marineschiffen ist für Blohm + Voss besonders wichtig. Viele der Beschäftigten stellen die aktuellen Korvetten fertig und rüsten sie aus. Das jüngste Schiff, die "Emden", ist am Donnerstag getauft worden. Für ein weiteres Schiff, ebenfalls eine Korvette, gibt es schon grünes Licht aus Berlin.
Lürssen-Marinesparte hofft auf neue Aufträge
Tim Wagner, Chef der Marinesparte von Lürssen, hofft aber, dass bald noch weitere Aufträge kommen, damit die Produktion nahtlos weiterlaufen kann und die Jobs bei Blohm + Voss auch mittelfristig sicher sind: "Das ist Sinn und Zweck der Zeitenwende. Dass man schnell in ein Hochfahren der Produktions- und Lieferketten gehen kann und dann letztlich auch Einheiten der Marine zur Verfügung stellen kann." Und die werden angesichts der aktuellen Lage - Stichwort Krieg in der Ukraine - auch dringend gebraucht, heißt es bei der Marine.
IT-Probleme: Bei Korvetten muss nachgebessert werden
Bei der gerade getauften "Emden" müssen IT-Probleme vor der endgültigen Bereitstellung behoben werden. "Das Boot ist nicht zulassungsfähig und anfällig gegenüber Hacker-Angriffen", so Flottillenadmiral Andreas Czerwinski am Donnerstag. Die zahlreichen Computer-Systeme des Schiffs, die zum Beispiel die Umgebung überwachen oder die Waffensysteme steuern, sind nach den neuen verschärften Anforderungen nicht sicher genug, um sich etwa vor Hacker-Angriffen zu schützen.
Marine rechnet mit mehrjähriger Verspätung bei Schiffen
Im schlimmsten Fall - so die Befürchtung - könnten Hackerinnen und Hacker sogar das ganze Schiff und die Waffen übernehmen und von der Ferne aus steuern. Deshalb muss jetzt nachgebessert werden. Wie lange das dauert, ist unklar. Die Industrie hofft auf ein Jahr, bei der Marine rechnen manche aber mit zwei oder noch mehr Jahren. Solange muss die Marine also auf die neuesten, eigentlich fertigen Schiffe verzichten.
Insgesamt arbeiten in Hamburg aktuell etwa 800 Männer und Frauen für den Lürssen-Konzern, dabei zählt das Unternehmen Blohm + Voss und die Norderwerft zusammen. Das sind etwas mehr als vor einem Jahr, damals hatte Lürssen noch Stellen abgebaut.