Korvette "Emden" in Hamburg getauft - IT-Probleme

Stand: 04.05.2023 16:43 Uhr

Das zweite von fünf neuen Marineschiffen ist am Donnerstag auf der Hamburger Werft Blohm + Voss getauft worden. Die Korvette der deutschen Marine trägt nun offiziell den Namen "Emden". Bevor das Schiff aber tatsächlich in Dienst gestellt wird, dauert es noch - weil es größere IT-Probleme gibt.

Das Schiff gehört zur Klasse 130, von denen die Marine bereits fünf Schiffe zwischen 2008 und 2013 in Dienst gestellt hatte. Die "Emden" folgt wie die vor gut einem Jahr getaufte "Köln" einem 2017 erteilten Bauauftrag über fünf zusätzliche K130-Korvetten.

Anfällig für Hacker-Angriffe

Flottillenadmiral Andreas Czerwinski sagte, die Marine brauche die "Emden" und die vier weiteren Schwesterschiffe angesichts der aktuellen Lage dringend. Allerdings macht die komplexe Computertechnik Probleme: "Das Boot ist nicht zulassungsfähig und anfällig gegenüber Hacker-Angriffen", sagte Czerwinski. Deshalb muss nun bei der "Emden" nachgebessert werden, ebenso bei der Korvette "Köln".

Probleme wohl erst in zwei Jahren behoben

Bis die Probleme behoben sind, dauert es nach Schätzung der Marine zwei bis zweieinhalb Jahre. Der stellvertretende Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Frank Lenski, nannte die Taufe "einen weiteren wichtigen Schritt zur Verjüngung unserer Flotte". Man lege damit die Basis dafür, "in der Nordflanke und speziell in der Ostsee unsere Präsenz und Kampfkraft zu erhöhen". Taufpatin war Annette Lehningk-Emden, die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr.

Fünf Schiffe für zwei Milliarden Euro

Insgesamt bestellt hat der Bund fünf Schiffe zum Preis von zwei Milliarden Euro. Alle fünf neuen Korvetten werden unter Federführung der Bremer Werftengruppe NVL auf mehreren norddeutschen Werften gefertigt. Beteiligt sind neben der NVL-Werft Blohm + Voss außerdem ThyssenKrupp Marine Systems sowie German Naval Yards in Kiel.

89 Meter lang

Die Schiffe sind 89 Meter lang. Eine Korvette ist im Gegensatz zu einer Fregatte kleiner und leichter bewaffnet und deshalb schneller und wendiger.

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Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine. © picture alliance/dpa/Deutsche Presse-Agentur GmbH Foto: Christophe Gateau

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.05.2023 | 19:00 Uhr

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