Marine-Chef will mehr Drohnen und mehr Tempo
Die deutsche Marine will in Zukunft vermehrt auf unbemannte Schiffe und Drohnen setzen. Das kündigte der Chef der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, bei einem Besuch in Hamburg an. Kaack will daneben auch stärker unter Wasser Daten sammeln – als Reaktion auf den Anschlag auf die North-Stream-Pipelines.
Die Explosion an den beiden Pipelines habe allen deutlich gemacht, wie verletzlich die Infrastruktur auf den Meeren ist, sagte Kaack am Donnerstagabend im Hamburger Hafen-Klub. Russland spioniere schon länger Unterwasserkabel im Westen aus. Und das Land sei auch in der Lage, diese zu zerstören.
Unterwassersonden sollen Daten sammeln
Kaack will deshalb ein eigenes Lagezentrum aufbauen, in dem alle Daten von Unterwassersonden gesammelt werden - sowohl militärische als auch zivile. Bei der Bestellung neuer Schiffe fordert der Admiral mehr Tempo, da schon viel Zeit verloren gegangen sei.
Dabei bringt er auch Über- und Unterwasserdrohnen ins Gespräch: "In den Bedrohungszonen, den Küstengewässern, wollen wir verstärkt mit unbemannten Systemen in allen drei Dimensionen arbeiten."
Kaack will verstärkt vorhandene Systeme einsetzen
Der Marinechef setzt dabei darauf, dass auch bereits vorhandene Systeme eingesetzt werden - und nicht wie in der Vergangenheit häufig jahrelang sogenannte Goldrandlösungen entwickelt werden, wie zum Beispiel extra für die deutsche Marine konstruierte Spezialschiffe.