Hamburger UKE will sich von Chefarzt trennen
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) will sich von einem umstrittenen Chefarzt trennen. Dem Mann waren fachliche Fehler vorgeworfen worden und sein Umgang mit Mitarbeitenden. Von den fachlichen Vorwürfen sei er durch interne und externe Prüfungen entlastet worden, teilt das UKE schriftlich mit.
In seiner Begründung bleibt das Krankenhaus vage. Es gebe unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Klinik, die der Chefarzt geleitet hatte, weiterentwickelt werden solle. Deshalb würden nun Gespräche über eine einvernehmliche Trennung geführt. Der Chefarzt bleibe freigestellt. Kein Wort verliert das UKE in seiner schriftlichen Stellungnahme dagegen über die Vorwürfe, die dem Chefarzt als Führungskraft gemacht wurden - er soll sich mehrfach sexistisch geäußert haben.
Anwalt: Mandant wurde vollständig entlastet
Dem Rechtsanwalt des Chefarztes ist der Hinweis wichtig, dass sein Mandant vollständig entlastet worden sei. Auf jeden Fall ist die Angelegenheit so gravierend, dass Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) ihren Urlaub unterbrochen hat, um sich über die Entscheidung des UKE informieren zu lassen.
CDU will weiteren Hinweisen nachgehen
Mit der Freistellung des Chefarztes dürfte die Angelegenheit aber längst nicht beendet sein. Anke Frieling, die wissenschaftspolitische Fachfrau der CDU sagte NDR 90,3: Sie habe weitere Hinweise auf eine schlechte Führungskultur im UKE bekommen - diesen Hinweisen werde sie nachgehen.
Schreiben an die Leitung des UKE
Fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten ein Schreiben an die Klinikleitung aufgesetzt. Darin äußerten sie sich besorgt über jenen Chefarzt - zum einen warfen sie dem Mann fragwürdige OP-Techniken vor, zum anderen ein unangemessenes Verhalten gegenüber Mitarbeiterinnen.