Hamburger Polizei jetzt verstärkt am Hansaplatz im Einsatz
Die Hamburger Polizei zeigt ab sofort mehr Präsenz rund um den Hansaplatz im Stadtteil St. Georg. Dorthin hatte sich vor einiger Zeit ein Teil der Drogenszene vom Hauptbahnhof verlagert.
Am Freitagabend waren gut 50 Polizistinnen und Polizisten in St. Georg im Einsatz. Von verschiedenen Seiten drängten sie Menschen in Richtung Hansaplatz, um sie zu kontrollieren. Zivilfahnder und -fahnderinnen hatten sie zuvor bei möglichen Drogengeschäften beobachtet. Insgesamt wurden 94 Menschen überprüft. Es gab eine vorläufige Festnahme. Mehr als 30 Menschen erteilten die Polizisten und Polizistinnen ein Platzverbot. Außerdem stellten die Beamtinnen und Beamten unter anderem Drogen und Reizgas sicher.
Weitere Kontrollaktionen geplant
Einsätze wie diesen werde es künftig öfter geben, sagte Polizeipräsident Falk Schnabel: "Ich glaube es ist wichtig, dass wir dafür sorgen, dass sich nicht eine bestimmte Szene hier vor Ort festsetzt und dann der Eindruck entsteht, auf dem Hansaplatz ist für viele Leute plötzlich kein Platz mehr, die ihn früher genutzt haben."
Anwohner fühlen sich am Hansaplatz unwohl
Genau solche Beschwerden gibt es derzeit von Anwohnern und Anwohnerinnen, denn ein Teil der Drogenszene drängt in den Stadtteil hinein. Auch deshalb, weil die Polizei am Hauptbahnhof erfolgreich sei, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). "Und jetzt setzen wir nach im Umfeld, stellen den Hansaplatz gewissermaßen unter Polizeischutz." Das passiert mit verstärkten Streifendiensten, mit zwei dauerhaften Polizeiposten auf der Straße und mit gelegentlichen Großeinsätzen wie am Freitagabend. Neben der Strafverfolgung will die Polizei so vor Ort auch Flagge zeigen.
Kameraüberwachung mit Künstlicher Intelligenz
Der Hansaplatz gilt als ein Kriminalitätsschwerpunkt und wird seit Jahren videoüberwacht. Um ihn sicherer zu machen, wird seit dem vergangenen Sommer auch ein Kamerasystem eingesetzt, dessen Bilder eine Künstliche Intelligenz auswertet. Sie erkennt auffällige Bewegungsmuster wie Tritte, Schläge oder Stürze - und dann springt im Polizeikommissariat am Steindamm ein Bildschirm an, der die Szene mit Strichmännchen verfremdet darstellt. Gefahrensituationen sollen so frühzeitig erkannt werden.