Hamburger Hafenbetreiber HHLA rechnet mit weniger Gewinn als 2022
Bei der Hauptversammlung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) begründete das Vorstandschefin Angela Titzrath unter anderem mit der hohen Inflation und mit einem deutlich geringeren Containerumschlag auch in Hamburg seit Jahresbeginn.
Es gibt erhebliche Unsicherheiten für das laufende Jahr, sagte Titzrath bei der online übertragenen Hauptversammlung des Unternehmens. Beim reinen Containerumschlag geht sie von einem moderaten Rückgang aus. Dagegen dürften die Einnahmen durch den Containertransport ins Hinterland stark ansteigen. Die HHLA hat in den vergangenen Jahren viel in ihre eigene Bahntochter investiert, vor allem in Osteuropa.
Viele Nachfragen zum Ausscheiden von Finanzchefin Dreilich
Viele Nachfragen von Aktionärinnen und Aktionären gab es zur Entscheidung, den Vertrag mit der derzeitigen Finanzchefin Tanja Dreilich nach nur wenigen Monaten zu beenden. Deren Ausscheiden habe nichts mit den öffentlichen Spekulationen zu tun, so Aufsichtsratschef Rüdiger Grube. "Wir haben uns im Interesse aller Beteiligten mit Frau Dreilich darauf verständigt, zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details zu veröffentlichen", so Grube. Und Titzrath verwahrte sich gegen den Verdacht, sie habe ihre Vorstandskollegin ausspionieren lassen. Titzraths Vertrag wiederum will der Aufsichtsrat verlängern, die Gespräche dazu laufen bereits.
Kritik der Aktionäre an Cosco-Beteiligung
Kritisiert wurde auch ein Verwaltungsratsmandat von Grube beim Verpackungsunternehmen Deufol sowie die Beteiligung des chinesischen Staatskonzerns Cosco am Containerterminal Tollerort. Auch der Aktienkurs erfreute die Anteilseignerinnen und -eigner nur wenig. Dieser sei seit dem Start von Titzrath im Jahr 2017 um 30 Prozent gefallen, klagte etwa der Aktionär und Geschäftsführer von Port Feeder Barge, Ulrich Malchow.
Klimaneutralität: Fridays for Future fordert messbare Zwischenschritte
Eine Vertreterin der Klimabewegung Fridays for Future redete der Chefetage zudem ins Gewissen, die HHLA nicht nur bis 2040 klimaneutral zu machen, sondern bis dahin auch konkrete und messbare Zwischenschritte zu unternehmen.