Gewinneinbruch bei Hamburger Hafenkonzern HHLA
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im ersten Quartal dieses Jahres ein deutliches Minus beim Umsatz und beim Gewinn verzeichnet.
Wegen eines rückläufigen Containerumschlags und des Stillstandes im ukrainischen HHLA-Terminal in Odessa schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 364,7 Millionen Euro. Nach Steuern blieben laut HHLA beim Gewinn nur noch 2,8 Millionen Euro übrig, knapp 88 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
HHLA erwartet Belebung des Geschäfts
Die schwache Entwicklung zu Beginn des Jahres 2023 trifft die HHLA nicht unerwartet. "Bereits Ende 2022 zeichnete sich eine deutliche Abschwächung in der Nachfrage logistischer Dienstleistungen ab", erklärte HHLA-Chefin Angela Titzrath. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die hohe Inflation und der entsprechende Konsumrückgang in Europa hätten sich weltweit in einem wirtschaftlich schwachen Jahresauftakt niedergeschlagen. Nach dem schwachen Winterquartal rechnet die HHLA aber für das Frühjahr mit einer Belebung des Geschäfts.
Weniger Umschlag beim China-Handel
Beim Containerumschlag verzeichnete die HHLA im Zeitraum Januar bis März konzernweit einen Rückgang um 18,6 Prozent auf gut 1,4 Millionen Standardcontainer. In Deutschlands größtem Seehafen lag der Containerumschlag mit 1,36 Millionen um 16 Prozent unter dem Vorjahr. "Haupttreiber für diese Entwicklung waren die stark rückläufigen Volumina im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China", teilte der Konzern mit.
Der China-Handel ist mit Abstand größter Umsatzträger in Hamburg. Um Ladung im so wichtigen China-Geschäft zu binden, steht die HHLA vor einer Beteiligung der chinesischen Reederei Cosco an der Betreibergesellschaft des Terminals Tollerort von knapp unter 25 Prozent.
Sinkende Umschlagszahlen: Hamburger CDU in Sorge
Götz Wiese, der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Rathaus, meint angesichts der sinkenden Umschlagszahlen: "16 Prozent in Hamburg ist ein starker Rückgang im Vergleich mit Rotterdam, wo es um 11 Prozent zurückging, oder Antwerpen, wo es im letzten Quartal um 6 Prozent zurückging. Heißt auch im Ergebnis: Hamburg verliert weiter Marktanteile und das muss uns wirklich mit großer Sorge erfüllen."