Aufsichtsratschef der HHLA: Hamburger Hafen muss moderner werden
Der Hamburger Hafen muss moderner und kostengünstiger werden. Das hat der Aufsichtsratschef der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Rüdiger Grube, gefordert. NDR 90,3 sagte er, dass nicht nur das Terminal in Altenwerder, sondern auch die Terminals Burchardkai und Tollerort in Zukunft weitgehend automatisiert betrieben werden sollten.
Grube ist überzeugt davon, dass es ohne weitere Automatisierung nicht gehen wird. Sonst enteile die Konkurrenz, sagte er nach einer Diskussionsrunde am Mittwochabend im Hafen-Klub. Das Terminal in Altenwerder sei weltweit ein Musterbeispiel, auch bei den Terminals Burchardkai und Tollerort müsse man diesen Weg gehen - allerdings gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaften, betonte Grube. Denn dort gibt es Bedenken.
Grube: Hamburg hat Wettbewerbsnachteile
Der HHLA-Aufsichtsratschef forderte, der Hamburger Hafen müsse seine Stärken ausbauen, etwa beim Weg hin zur Klimaneutralität. Er müsse aber auch dringend Wettbewerbsnachteile überwinden. Grube meint: Die Konkurrenz nutze Spielräume im EU-Recht zu ihrem Vorteil, etwa bei der Einfuhrumsatzsteuer. Im Gegensatz zu Häfen in anderen Ländern müssten Reeder die Steuer in Hamburg vorstrecken - was die HHLA schon seit Jahren kritisiere. Als weiteres Beispiel nannte Grube die Tonnagesteuer. Er erwähnte ausdrücklich das Beispiel Antwerpen: Dort beschäftige der Terminalbetreiber keine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese kämen aus einem Pool. Der Terminalbetreiber müsse nur die Nettolöhne und nicht die Sozialversicherungsbeiträge zahlen, was enorm Kosten spare.
Weniger Containerumschlag bei der HHLA
Zuletzt war der Containerumschlag bei der HHLA deutlich eingebrochen. Die Sorge wächst, dass der Hamburger Hafen immer mehr Marktanteile verliert.