Hamburger Hafenbetreiber HHLA rechnet mit stabilem Geschäft
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist der mit Abstand größte Hafenbetreiber in der Stadt - und hat 2023 einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen damit, dass es zumindest nicht weiter bergab geht.
"Es sind bewegte Zeiten und es herrscht viel Unsicherheit", sagt HHLA-Chefin Angela Titzrath. Wie entwickelt sich der Krieg in der Ukraine, wo die HHLA auch ein großes Containerterminal hat? Was passiert in Hamburg, wenn sich die großen Reedereien wie Hapag-Lloyd, Maersk und MSC neu sortieren? Im vergangenen Jahr hat die HHLA in Hamburg etwa sechs Prozent weniger Container umgeschlagen. Insgesamt wurden an den konzerneigenen Terminals in der Hansestadt 5,8 Millionen Boxen umgeschlagen.
HHLA-Chefin rechnet mit Zuwachs
In diesem Jahr nun rechnet Titzrath mit einem Zuwachs - besonders am größten deutschen Terminal in Hamburg-Waltershof. Dort hat die HHLA durch neue Lagersysteme die Kapazität verdoppelt. Außerdem sollen zum Jahresende die ersten hochbeinigen Van-Carrier - also die Lastwagen, die Container transportieren - durch selbstfahrende Laster ersetzt werden, die elektrisch angetrieben werden.
Aber die HHLA will auch im Ausland wachsen, beispielsweise im italienischen Triest, wo das Unternehmen an einem Betrieb beteiligt ist. Dort laufen die Geschäfte wohl so gut, dass der Terminal erweitert werden soll.
Prognose: Gewinne in anderen Bereichen
Weil aber auch die Kosten für Energie steigen, rechnet die HHLA zumindest im Containerumschlag mit noch weniger Gewinn als im vergangenen Jahr. Dafür sollen die Gewinne in anderen Bereichen, etwa bei der Bahntochter Metrans, kräftig wachsen.
Titzrath äußert sich zum MSC-Einstieg
Zum geplanten Einstieg der Schweizer Reederei MSC bei der HHLA sagte Titzrath am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz, wenn sich Reeder in Häfen beteiligen, dann lohne sich das. Das habe man etwa bei der chinesischen Reederei COSCO gesehen, die nach langem Tauziehen einen Anteil am Terminal Tollerort übernehmen durfte. Grundsätzlich ist für sie das MSC-Angebot ein Beleg dafür, dass die HHLA insgesamt attraktiv ist, mit ihren Terminals und ihrem Geschäft im Hinterland bis nach Osteuropa. Titzrath versuchte außerdem die Sorge zu zerstreuen, dass MSC künftig zu viel Einfluss bekommt. Wo investiert werde, werde auch in Zukunft die HHLA selbst entscheiden, so die Unternehmenschefin.