US-Strafgebühren für Schiffe "made in China"? Hamburger Reeder besorgt
Die US-Regierung plant Strafgebühren in Millionenhöhe für Reedereien, die Schiffe in China bauen lassen. Davon betroffen wären auch deutsche Reedereien wie Hapag-Lloyd in Hamburg.
Es herrscht Unruhe bei Reedern rund um den Globus angesichts der neuen Pläne in Washington. Nach Angaben des US-Handelsbeauftragten sollen nicht nur Schiffe chinesischer Reeder wie Cosco mit Zuschlägen bei den Hafengebühren belegt werden, wenn sie amerikanische Häfen anlaufen, sondern alle Schifffahrtslinien, die Frachter oder Tanker in ihren Flotten haben, die in China gebaut wurden.
Sechs- bis siebenstellige Beträge beim Anlauf zahlen
Reeder, die mehr als 50 Prozent ihrer Schiffe in China geordert haben, sollen pro Anlauf knapp eine Million Euro zusätzlich zahlen. Wer mehr als 25 Prozent aus chinesischer Produktion hat, soll mit einem Zuschlag von knapp einer dreiviertel Million Euro belegt werden. Damit wollen die USA gegen die Vorherrschaft chinesischer Werften vorgehen, die für mehr als 50 Prozent des weltweiten Schiffbaus verantwortlich sind.
Hapag-Lloyd: Ein Viertel der Schiffe aus China
Bei der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd stammt nach Angaben des Vorstandschefs Rolf Habben Jansen etwa ein Viertel der Schiffe aus China. Man wolle erst einmal abwarten, bis die Pläne konkret sind, so Habben Jansen bei einem Reedertreffen in dieser Woche in den USA. Sören Toft, Chef der weltgrößten Reederei MSC, spricht dagegen schon jetzt von erheblichen Auswirkungen, sollten die Pläne in der jetzigen Form durchgesetzt werden.
