Hamburg richtet erstes "Dublin-Zentrum" für Geflüchtete ein
Hamburg wird in Kürze Pilot-Standort für ein sogenanntes Dublin-Zentrum für Geflüchtete. Das gab Innensenator Andy Grote am Mittwoch bei einem Besuch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) in der Hansestadt bekannt.
Es ist eine Einrichtung für Flüchtlinge, für deren Asylverfahren ein anderes Land zuständig ist. Das sind die sogenannten Dublin-Fälle. Sobald das Bundesamt für Migration das festgestellt und den Asylantrag als unzulässig abgelehnt hat, sollen die betreffenden Geflüchteten in dem künftigen "Dublin-Zentrum" in Rahlstedt untergebracht werden. Zu Spitzenzeiten waren dort in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung täglich Hunderte Geflüchtete angekommen, mittlerweile steht ein Teil der Einrichtung leer.
Geflüchtete sollen nur Sachleistungen bekommen
Dort sollen die Geflüchteten dann im wesentlichen nur noch Sachleistungen, also Verpflegung, Hygieneartikel und im Notfall medizinische Versorgung erhalten, erklärte Innensenator Andy Grote. "Und wir können sie können sie dann innerhalb von zwei bis vier Wochen rücküberstellen. Noch nicht in allen Fällen und in alle Zielländer. Es wird aber sehr intensiv verhandelt, damit der Kreis der Länder, mit denen es funktioniert, größer wird."
Abschiebungen innerhalb der EU beschleunigen
Die Geflüchteten müssen so lange im "Dublin-Zentrum" bleiben, bis sie dann in das für sie zuständige Land abgeschoben werden. Innenministerin Faeser lobte Hamburg, das als erstes Bundesland ein solches Zentrum einrichten will. Sie wies darauf hin, dass die Bundesregierung sich für diese Art der Einrichtungen bereits im September vergangenen Jahres entschieden hat. Ziel sei es, die Abschiebungen innerhalb der EU deutlich zu beschleunigen. Das Pilotprojekt soll möglichst schnell starten.
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