Hamburg geht erfolgreicher gegen Wohnungsleerstand vor
Die Hamburger Behörden gehen offenbar rigoroser gegen Spekulantinnen und Spekulanten vor. Das legt der Wohnraumschutzbericht 2021 nahe, den der Senat in Kürze beschließen soll. Demnach haben die Bezirke gut 1.250 zweckentfremdete Wohnungen wieder zur Vermietung gebracht.
Die Aufgabe der Wohnraumschützerinnen und -schützer der Bezirksämter ist mühsam: Sie müssen den Eigentümerinnen und Eigentümern nachweisen, dass sie ihre Wohnungen mehrere Monate leer stehen lassen, ohne dass diese saniert oder umgebaut werden. Die Mahnverfahren ziehen sich in die Länge, die frühen Bußgelder tun nicht weh.
Mehr zweckentfremdete Wohnungen werden wieder vermietet
Der Senat schuf vor Jahren acht weitere Stellen für diese Aufgabe. Nun fällt der Wohnraumschutzbericht 2021 besser aus. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet. Mehr als 1.250 Wohnungen konnten doch vermietet werden, obwohl die Eigentümerinnen oder die Eigentümer sie leer stehen ließen oder für Touristinnen und Touristen zweckentfremdeten. Das ist ein Drittel mehr als im Jahr davor.
Rund 2.500 Wohnungen in Hamburg stehen leer
Zum Vergleich: In ganz Hamburg stehen zurzeit etwa doppelt so viele Wohnungen immer noch leer. Die verhängten Bußgelder stiegen gar um 70 Prozent auf 2,4 Millionen Euro. Gut zwei Millionen Euro musste allein ein mutmaßlicher Spekulant zahlen, der im Bezirk Hamburg-Nord in den Stadtteilen Winterhude und Eppendorf jahrelang rund hundert Wohnungen unbewohnt ließ.
Die Bußgelder sind aber ein Problem. Wenn die Besitzerin oder der Besitzer erstmals gemahnt wird, liegen sie nur bei wenigen tausend Euro. Erst nach mehrfachen Aufforderungen steigen sie so, das es den Spekulantinnen und Spekulanten weh tut.