82-Jährige in Hamburg vergewaltigt - Mann kommt in Psychiatrie
Im vergangenen Juli war eine Seniorin in ihrer Wohnung in Hamm zwei Mal innerhalb weniger Tage von einem Mann vergewaltigt worden. Der Täter soll ein 36-Jähriger gewesen sein, der in dem Haus einen Bekannten besucht hatte. Der Prozess gegen den Angeklagten vor dem Hamburger Landgericht endete am Freitag unerwartet.
Das Opfer ist 82 Jahre alt. Für die Frau war es eine schlimme Vorstellung, über ihr Martyrium vor Gericht aussagen zu müssen - vor fremden Menschen und im Beisein des mutmaßlichen Täters. Das Gericht wollte ihr das ersparen und hat es dann auch getan. Denn schon schnell war im Prozess klar geworden: Der Angeklagte ist psychisch krank und schuldunfähig. Er könnte ohnehin keine Gefängnisstrafe bekommen, er muss dringend zur Behandlung in die Psychiatrie.
Angeklagter hatte andere Frau in Horn angegriffen
Ihm wurden noch weitere Taten vorgeworfen. Am 5. Januar 2023 schubste er eine ihm völlig unbekannte Frau, die vor einem Café in Horn stand, mit großer Wucht. Als sie ihn zur Rede stellen wollte, schlug er sie mit der Faust zu Boden und trat auf sie ein. Erst als Zeugen eingriffen, habe er von ihr abgelassen. Die Frau erlitt zahlreiche Verletzungen. Außerdem war er laut Anklage mehrfach gegenüber Polizisten aggressiv.
82-Jährige "sehr erleichtert"
Das Gericht ließ ihn in einer psychiatrischen Klinik unterbringen. Deshalb wurde die Seniorin nicht mehr als Zeugin geladen. Die Frau sei sehr erleichtert gewesen, sagte die Vorsitzende Richterin am Freitag. Der Angeklagte kommt jetzt in den Maßregelvollzug. "Wären Sie schon früher behandelt worden, wäre Ihr Leben sicher anders verlaufen", sagte die Richterin zu dem Angeklagten.
