Hamburg baut größte Klärschlamm-Verbrennungsanlage Deutschlands
In Hamburg entsteht Deutschlands größte Klärschlamm-Verbrennungsanlage. Zusammen mit dem Abwasserzweckverband Südholstein und den Entsorgungsbetrieben Lübeck investiert Hamburg Wasser in das Projekt auf dem Klärwerk im Hafen insgesamt rund 200 Millionen Euro.
"Klärschlamm als Dünger für die Landwirtschaft ist ein Auslaufmodell - zu Recht", sagt Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne). Allein in Hamburg fallen bei der Reinigung von Abwasser rund 1,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr an. Die Schlämme sind zwar reich an Nährstoffen, aber eben auch an Schadstoffen, wie Schwermetallen, Mikroplastik und Resten von Medikamenten.
Klärschlamm-Verwertungsanlage als Energiequelle
Seit 25 Jahren wird der Klärschlamm in der Verwertungsanlage für Rückstände aus der Abwasserbehandlung, kurz VERA, verbrannt. "Wir haben früh auf die thermische Verwertung von Klärschlamm gesetzt", erläutert Hamburg Wasser-Chef Ingo Hannemann. Bei Temperaturen um 800 Grad Celsius wird Klärschlamm als Energiequelle genutzt. Schon heute versorgt VERA das gesamte Klärwerk und das angrenzende Containerterminal mit Strom und Wärme.
Fünf Jahre Bauzeit für neue Anlage
Aber VERA sei in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Daher soll jetzt VERA 2 gebaut werden, mit einer Bauzeit von ca. fünf Jahren. Ab 2027 rechnet man dann allein beim Strom mit 100.000 Megawatt pro Jahr durch die Schlammverbrennung.
Klärschlamm kommt auch aus Schleswig-Holstein
Seit langem arbeitet der AZV Südholstein mit Hamburg Wasser zusammen. "Mit VERA 2 haben wir was den Klärschlamm betrifft Entsorgungssicherheit", freut sich Verbandsvorsteherin Christina Mesek. Und Jan-Dirk Verwey, Chef der Entsorgungsbetriebe Lübeck, freut sich, dass Lübeck künftig rund 25.000 Tonnen Klärschlamm jährlich nach Hamburg liefern wird.