Hamburg: Zahl der Abschiebungen steigt
Hamburg hat bis Ende September bereits mehr Menschen abgeschoben als im Vorjahreszeitraum 2023. Im ersten Dreivierteljahr wurden fast 1.300 Geflüchtete in ihre Heimat oder in das EU-Land zurückgeschickt, in dem sie zuerst Asyl beantragt hatten. Das entspricht einer Steigerung von rund 15 Prozent.
Seit 2023 werden aus Hamburg sehr viel mehr Menschen nach dem Dublin-Abkommen zurück in andere EU-Länder überstellt als noch in den Jahren zuvor. In diesem Jahr wurden laut Senat bis einschließlich September bereits 244 Menschen nach der Dublin-Regel in die Länder abgeschoben, die für das Asylverfahren zuständig sind. Für diese Personengruppe stieg die Zahl der Abschiebungen sogar um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Linksfraktion fragt Zahlen ab
Die Linksfraktion fragt die Zahlen regelmäßig ab. Gut 100 Menschen mussten in ihre Heimat zurückkehren. Ein Drittel von ihnen stammte aus Osteuropa. Deshalb vermutet Carola Ensslen von der Linksfraktion, dass dies oft auch Obdach- und Wohnungslose waren. Es wurden auch mehr verurteilte Straftäter abgeschoben.
Grote: Abschiebung von Strafttätern hat Priorität
Laut Innensenator Andy Grote (SPD) hat die Abschiebung von Straftätern für seine Behörde denn auch hohe Priorität: "Wer in dem Land, das ihm Schutz gewährt, selbst zur Gefahr für die Sicherheit wird, für den muss der Aufenthalt in Deutschland enden." Auch Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan befürwortet Grote.