Hamburg: Leonhard glaubt an erforderliche Quote für MSC-Deal
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) zeigt sich zuversichtlich, dass die erforderliche Quote von mindestens 90 Prozent zusammenkommt, damit der Teilverkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die Reederei MSC abgeschlossen werden kann.
Es war ein Marathon mit ungewöhnlicher Rollenverteilung: Rund drei Stunden lang mussten Leonhard und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) in einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschaftsausschusses und des Ausschusses für öffentliche Unternehmen am Dienstag Rede und Antwort stehen.
HHLA-Chefin weist Verdächtigungen erneut zurück
Dabei war auch HHLA-Chefin Angela Titzrath. Die wies erneut Verdächtigungen zurück, sie und der restliche HHLA-Vorstand hätten dem MSC-Angebot zugestimmt, weil ihnen im Gegenzug längere Verträge zugestanden worden seien.
Kritik kommt nicht nur aus der Opposition
CDU, Linke und AfD machten deutlich, dass sie den Teilverkauf der HHLA kritisch sehen. Unter anderem, weil der Hafenbetreiber deutlich mehr wert sei als das, was MSC für seine Anteile bezahlt. Skepsis klang aber zum Beispiel auch beim SPD-Abgeordneten Mathias Petersen durch. MSC habe zwar zugesagt, zusätzliche Ladung zur HHLA zu bringen. Aber gleichzeitig könnte der Konkurrent Eurogate Ladung verlieren. Am Ende würde vielleicht nicht mehr für den Hafen rauskommen. Auch das gehöre zur Wahrheit dazu, so Petersen.
Grünen-Vertreterin Gudrun Schittek sagte, dass Hamburg auch in Zukunft viele Millionen Euro für die Infrastruktur im Hafen aufwenden müsse. Man bekomme aber weniger Dividende von der HHLA, wenn MSC dort fast die Hälfte gehört.
Noch bis Donnerstag um Mitternacht haben Aktionärinnen und Aktionäre der HHLA Zeit, das Übernahmeangebot der Schweizer Reederei MSC anzunehmen.