Linke warnt vor MSC-Zugriff auf Hamburger Speicherstadt
Bekommt die Schweizer Reederei MSC Zugriff auf das UNESCO-Weltkulturerbe Speicherstadt, wenn sie wie geplant beim Hafenbetreiber HHLA einsteigt? Die Linken-Fraktion in der Bürgerschaft will das verhindern. Sie fordert, die Speicherstadt solle vollständig unter städtischer Kontrolle bleiben.
Der hafenpolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Norbert Hackbusch, ist überzeugt: Die Reederei MSC bekomme durch den Deal großen Einfluss auf die Immobilien der Speicherstadt und am Altonaer Fischmarkt.
Zugriff auf Gewinne über den HHLA-Vorstand
Zwar verkauft die Stadt die sogenannten S-Aktien, durch die Besitz an den Immobilien geregelt ist, nicht mit an MSC. Allerdings soll der Vorstand der HHLA zur Hälfte mit MSC-Vertretern und -Vertreterinnen besetzt sein. Und: Aufgrund der HHLA-internen Regelungen kann zum Beispiel die Hafensparte der HHLA auf Gewinne aus der Speicherstadt zurückgreifen, wenn sie selbst Verluste schreibt. Das Geld muss allerdings später an die Immobiliensparte zurückgezahlt werden.
Linke fordert städtische Gesellschaft für die Speicherstadt
In den vergangenen Jahren haben die Speicherstadt- und Fischmarkt-Immobilien Millionen Euro Mietgewinne eingebracht. Die Linken-Fraktion beantragt deshalb in der Bürgerschaftssitzung, dass die Speicherstadt vollständig von der HHLA getrennt und dass dazu eine neue städtische Gesellschaft gegründet wird. Das Weltkulturerbe Speicherstadt gehöre sicher in die Hand der Stadt, so Hackbusch.