Hafenautobahn A26-Ost: Baubeginn offenbar von Shell abhängig
Wann beginnt der Bau der umstrittenen Autobahn A26-Ost durch den Hamburger Hafen? Bei dieser Frage ist die Stadt offenbar vom Energiekonzern Shell abhängig. Laut Senat muss der vor Baubeginn Altlasten auf einer Fläche im Hafen beseitigen.
Für die einen ist sie die lange erhoffte Straßenverbindung zwischen A1 und A7 durch den Hamburger Hafen. Für andere ein teures Großprojekt, das Natur zerstört. Seit Jahrzehnten wird über die A26-Ost gestritten, die früher einmal Hafenquerspange genannt wurde.
Senat: Shell muss Schadstoffe beseitigen
Die Trasse führt über ein Gelände auf der Elbinsel Hohe Schaar, das jahrzehntelang vom Shell-Konzern unter anderem als Mineralöllager genutzt wurde und jetzt von Schadstoffen befreit werden muss. "Die Planungen liegen in der Verantwortung des Sanierungspflichtigen", schreibt der Senat nun als Antwort auf eine CDU-Anfrage. Shell müsse auch grundsätzlich die Kosten tragen. Ein Sanierungskonzept gibt es laut Senat aber bislang nicht.
CDU fordert konkreten Zeitplan
Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU, fordert vom Senat einen konkreten Zeitplan, wann man mit der A26-Ost rechnen könne. Zuletzt waren mehrere Grünen-Vertreter auf Distanz zu dem geplanten Autobahnbau gegangen, darunter auch Co-Fraktionschef Dominik Lorenzen. Im kommenden Frühjahr soll zudem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über eine Klage von Umweltverbänden gegen die A26-Ost verhandeln.
A26-Ost soll A7 und A1 verbinden
Die A26-Ost soll als "Hafenpassage" die aus Niedersachsen kommende A26-West verlängern und bei Hamburg-Stillhorn an die A1 angeschlossen werden. Zu dem Projekt gehören eine neue Brücke über die Süderelbe und ein 1,5 Kilometer langer Lärmschutztunnel im Stadtteil Wilhelmsburg. Das Projekt wird seit 2008 geplant, 2031 soll die sogenannte Hafenpassage fertig sein. Die Bauarbeiten sollen früheren Angaben zufolge 2025 in Hamburg beginnen.