Hafen Hamburg: Ver.di-Protestwoche gegen MSC-Einstieg bei der HHLA
Die Zeit läuft. Ab heute will die Gewerkschaft ver.di mit vielen Aktionen noch einmal Druck auf die Rathaus-Politik machen, um einen Teil-Verkauf des städtischen Hafenbetreibers HHLA zu verhindern.
In knapp zwei Wochen, am Mittwoch, den 4. September, wird die Hamburgische Bürgerschaft endgültig über den Teil-Verkauf an die Reederei MSC abstimmen. Die Gewerkschaft ver.di sieht deshalb schwarz für den Hamburger Hafen - und vor allem für die Beschäftigten. Denn die Eigentümer-Familie von MSC habe kein Interesse am Gemeinwohl, so die Gewerkschaft.
Eine Woche Protest
Deshalb also noch einmal der Protest, dieses Mal über eine ganze Woche. Los geht es heute und morgen mit Film-Vorführungen über die Macht der weltweit größten Reederei. Mittwoch dann eine Diskussion mit Kritikerinnen und Kritikern des Deals im Rathaus, dazu lädt die Linksfraktion ein. Und genau in einer Woche soll es einen Demonstrationszug von den Landungsbrücken über den Rathausmarkt bis zur HHLA-Zentrale in der Hafencity geben.
SPD und Grüne für Teilverkauf
SPD und Grüne hatten vor der parlamentarischen Sommerpause in erster Lesung für den Teilverkauf gestimmt. CDU, Linke und AfD sorgten dann dafür, dass die endgültige Abstimmung nicht mehr am selben Tag stattfinden konnte.
Senat will Containerumschlag stabilisieren
Der umstrittene Hafen-Deal sieht Folgendes vor: Hamburgs rot-grüner Senat will die Reederei MSC an Bord holen, um die HHLA und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz. Dafür will die Reederei ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals laut Gesetzentwurf vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr steigern.