Fernwärmetunnel in Hamburg: Abschied von Tunnel-Bohrer "Hermine"
Gut ein Jahr lang hat die Bohrmaschine "Hermine" für den neuen Fernwärmetunnel unter der Elbe gebraucht. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte "Hermine" einst getauft - am Donnerstag wurde am Zielschacht des Tunnels im Hindenburgpark in Othmarschen feierlich Abschied genommen.
"'Hermine' hat wirklich Magisches geschafft", sagte Fegebank. Ihr "Patenkind" habe sich im vergangenen Jahr mit "unglaublicher Präzision" die 1.165 Meter durch den Untergrund gearbeitet. Das 36 Tonnen schwere Schneidrad war bereits Ende Dezember 2024 rausgehoben worden. Die ehemals knapp 300 Meter lange Tunnelbohrmaschine wird jetzt nach und nach wieder ans Tageslicht gebracht - der Bohrkopf am Zielschacht im Hindenburgpark, der Rest auf der anderen Elbseite am Startschacht am Bubendeyufer.
Großteil der Maschine wird weiterverwendet
"Hermine" war extra für den Einsatz unter der Elbe konzipiert worden, wie Thomas Fiest, Chef der Tunnelbau-Firma Implenia, erklärte. Jetzt wird ein Großteil der Maschine weiterverwendet, zum Beispiel Pumpen, Hydraulik und Motoren.
Dicke Isolierung für Fernwärmerohre
Im Tunnel selbst startet dann der Bau der zwei Fernwärmerohre - ein Vor- und ein Rücklauf mit einem Innendurchmesser von jeweils 80 Zentimetern. Dazu kommt eine dicke Isolierung, sodass sichergestellt ist, dass das heiße Wasser auch fast ohne Temperaturverlust bei den Kundinnen und Kunden ankommt.
Anfang 2026 soll heißes Wasser durch die Leitung fließen
Anfang kommenden Jahres soll nach Angaben der Hamburger Energiewerke heißes Wasser vom Energiepark Hafen durch die neue Leitung fließen und klimafreundliche Wärme für die andere Elbseite liefern. Erst wenn das funktioniert, kann das Kohlekraftwerk Wedel abgeschaltet werden.
TV-Tipp: Mehr zu diesem Thema heute Abend ab 19.30 Uhr im Hamburg Journal des NDR Fernsehens.