EU verschärft Schadstoff-Grenzwerte: Was folgt daraus für Hamburg?
In der Europäischen Union (EU) sollen ab 2030 strengere Grenzwerte unter anderem für Feinstaub und Schwefeldioxid gelten. Hamburg müsse nun in Sachen Luftqualität "massiv nachsteuern", fordert der Hamburger Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Auf die Verschärfung der Grenzwerte für mehrere Schadstoffe hatten sich Vertreterinnen und Vertreter der EU-Länder und des Europaparlaments am Dienstagabend geeinigt. Die Verkehrswende müsse nun zügig kommen, sagt Hamburgs BUND-Vorsitzende, Sabine Sommer. Ein Umstieg auf E-Autos werde nicht ausreichen, um die Grenzwerte für Feinstaub einzuhalten. Feinstaub-Emissionen entstünden vor allem durch Reifen- und Bremsabrieb - egal, ob E-Auto oder Verbrenner, so Sommer. Ein Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr und eine Stärkung des Rad- und Fußverkehrs seien unerlässlich.
Mehrere EU-Richtlinien sollen Luftqualität verbessern
Vorschläge wie ein flächendeckendes Tempo 30 in der Stadt oder Straßensperrungen sind in der Umweltbehörde kein Thema. Hier geht man davon aus, dass EU-Richtlinien wie die europaweite Landstrompflicht in Häfen, die Euro-7-Abgasnorm oder auch die Senkung des Schwefelgehalts in Kerosin zu weniger Schadstoffen in der Luft führen werden.
Umweltbehörde sieht Handlungsbedarf am Hafenrand
Gleichwohl, so Behördensprecherin Renate Pinzke, sehe man auch Handlungsbedarf am Hafenrand und an hochbelasteten Straßenabschnitten - wegen der besonderen Lage des Hamburger Hafens, den Emissionen des Schiffsverkehrs und der Industriebetriebe. Was das genau heißt, könne man aber erst sagen, wenn konkrete Prognosedaten für 2030 vorliegen.