Deutsche Seehäfen: Unternehmensverband fordert eine Milliarde Euro
Der Unternehmensverband Hafen Hamburg fordert, dass der Bund künftig jedes Jahr eine Milliarde Euro in die deutschen Seehäfen investiert. Aktuell zahlt der Bund lediglich 40 Millionen Euro, den Rest müssen die Länder selbst beisteuern.
Allein zwei Milliarden Euro kostet es nach derzeitigem Stand, die maroden Kaimauern in Hamburg zu sanieren, sagt Gunther Bonz, der scheidende Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg. Dazu kommen hohe Ausgaben für Schienen und das Ausbaggern der Fahrrinne der Elbe sowie vom Hafenbecken. Den allergrößten Teil muss Hamburg dabei bislang alleine stemmen.
Bis zu 300 Millionen Euro allein für Hamburg
Vom Bund gibt es seit Jahren nur einen zweistelligen Millionenbetrag als Zuschuss. Notwendig wären allerdings allein für Hamburg bis zu 300 Millionen Euro pro Jahr, so Bonz. Für alle deutschen Seehäfen zusammen veranschlagt er rund eine Milliarde Euro.
Seehäfen im Interesse des ganzen Landes
In den Nachbarhäfen an der Nordsee, wie in Antwerpen und in Rotterdam, würden die nationalen Regierungen die Häfen schließlich in ähnlicher Höhe unterstützen. Dort habe man erkannt, dass die Seehäfen im Interesse des ganzen Landes sind.
Bereits im September hatten sich die norddeutschen Wirtschaftsminister mit einem Appell an den Bund gewandt und gefordert, die finanzielle Unterstützung anzuheben - auf 400 Millionen Euro. Ob das in absehbarer Zeit geschieht, so Bonz, sei allerdings angesichts der Haushaltslage in Berlin äußerst fraglich.