Der Spitzenkandidat der SPD in Hamburg: Peter Tschentscher

Stand: 21.02.2025 18:30 Uhr

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat im Spitzenkandidaten-Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal vor einer grün-schwarzen Koalition in der Hansestadt gewarnt.

Rot-Grün habe sich in Hamburg bewährt, sagte Tschentscher am Freitag. Einen Kuschelkurs gebe es im Wahlkampf zwischen den Dauer-Koalitionspartnern aber nicht. Der Bürgermeister betonte, seine Wunsch-Regierung brauche "einen möglichst starken SPD-Anteil". Denn es sei manchmal nötig, "die Grünen unterzuhaken und zu sagen 'nee, das machen wir dann doch anders'".

Tschentscher: Fegebank und Thering würden nicht zögern

Wenn rechnerisch nach der Wahl auch eine grün-schwarze Koalition möglich wäre, würden CDU-Kandidat Dennis Thering und Grünen-Spitzenfrau Katharina Fegebank nicht zögern, meinte Tschentscher. "Denn sie möchten ins Bürgermeisteramt, das haben beide deutlich erklärt."

"CDU hat sich nicht als sehr zuverlässig erwiesen"

Derzeit liegen CDU und Grüne in Umfragen fast gleichauf. Das heißt: Regieren könnte die SPD künftig wohl auch mit der CDU. Eine Option für Tschentscher? "Die CDU hat sich vor allem in Hamburg nicht als sehr zuverlässig erwiesen. Sie macht Dinge, die eigentlich auch in der CDU keiner richtig findet, die aber so oppositionstaktisch sind."

Beim Thema Bürokratie übte Tschentscher persönliche Kritik am CDU-Spitzenkandidaten Thering. Dieser hatte einen Senator für Bürokratie-Abbau und Digitalisierung vorgeschlagen. "Das ist schon wieder ein typischer Thering-Vorschlag: Bürokratie abbauen durch neue Behörden", sagte Tschentscher.

Tschentscher betont Fortschritte beim Thema Bauen

Dagegen verwies er auf eigene Anstrengungen auf dem Gebiet. So vereinfache Hamburg gerade seine Bauvorschriften. Das sorge für "schnelleres Genehmigen und günstigeres Bauen". Beim Wohnungsbau habe Hamburg jetzt die Wende geschafft. "Wir sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Wir hatten im vorvergangenen Jahr 5.400 Baugenehmigung und jetzt wieder über 6.500. Wir werden jetzt die Zielmarke von 10.000 Wohnungen pro Jahr wieder anpeilen."

Weitere Informationen
Ein Stimmzettel mit dem Hamburg-Wappen wird in eine Wahlurne geworfen. Im Hintergrund Alster und Rathaus. © Fotolia, iStock Foto: kebox, Fabian Wentzel

Bürgerschaftswahl 2025 in Hamburg

Am 2. März 2025 findet die Bürgerschaftswahl in Hamburg statt. Hier finden Sie Informationen und Nachrichten zur Wahl. mehr

Wahlplakate von SPD und CDU in der Hamburger Innenstadt. © Imago Foto: Hanno Bode

Bürgerschaftswahl: Was die Parteien in ihren Wahlprogrammen fordern

Am 2. März wählt Hamburg eine neue Bürgerschaft. Ein Überblick der wichtigsten Forderungen der größten Parteien in ihren Programmen. mehr

Peter Tschentscher (SPD), Hamburgs Erster Bürgermeister und Spitzenkandidat, bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der SPD-Kampagne zur Bürgerschaftswahl 2025. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Bürgerschaftswahl: "Hamburg vereint" - SPD stellt Wahlplakate vor

Im Wahlkampf setzt die Hamburger SPD auf das Thema Zusammenhalt. Bürgermeister Tschentscher will wichtige Ziele miteinander verbinden. (10.01.2025) mehr

Bürgermeister und Spitzenkandidat Peter Tschentscher spricht beim Wahlkampfauftakt der SPD zu Bürgerschaftswahl. © Christian Charisius/dpa

Bürgerschaftswahl: Hamburger SPD gibt sich kämpferisch

Der Wahlkampf der SPD steht unter dem Motto "Hamburg vereint". Beim Auftakt grenzte sich Spitzenkandidat Tschentscher auch von den Grünen ab. (07.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal 18:00 Uhr | 21.02.2025 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

SPD

Bürgerschaftswahl

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Teilnehmende einer Demonstration in Hamburg halten eine Flagge mit der Aufschrift "Gegen Nazis" hoch. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Demos gegen rechts: Heute wird es eng in der Hamburger Innenstadt

Einen Tag vor der Bundestagswahl wollen Zehntausende in der Hansestadt auf die Straße gehen. Sie demonstrieren gegen einen Rechtsruck. mehr