Aus für Hamburger Angebot "Barrierefreie Arztpraxis"
In Hamburg steht ein wichtiges Projekt für Menschen mit Behinderungen vor dem Aus: Ein Internetangebot, dass die Suche nach einer barrierefreien Arztpraxis erleichtern sollte.
Wo finde ich die nächste Arztpraxis, deren Türen breit genug sind für meinen Rollstuhl? Oder Ärzte, die Gebärdensprache für gehörlose Patientinnen und Patienten beherrschen? Auf diese Fragen sollte die Web-Anwendung "Plan B" Antworten geben. Im Jahr 2015 startete das Projekt - zuerst von der AOK gefördert, dann von der Stadt Hamburg. Doch das Problem war: Die genaue Erfassung der Arztpraxen, wie barrierefrei sie sind - das war extrem aufwendig.
Kaum Beteiligung der Ärzte
Und die Bereitschaft von Ärztinnen und Ärzten, sich an dem Projekt zu beteiligen, war eher gering: Informationen von nur rund 230 Praxen konnten veröffentlicht werden. Bei mehr als 5.000 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu wenig.
Kassenärztliche Vereinigung verweist auf eigene Suchfunktion
Bald ist also Schluss - die Patienten-Initiative Hamburg, die das Projekt gestartet hatte, schaltet die Internetseite bald ab. Sie kritisiert die Kassenärztliche Vereinigung - diese habe "Plan B" nicht gut genug unterstützt. Die weist die Kritik zurück und verweist auf eine eigene Praxis-Suchfunktion für Menschen mit Behinderungen. Die beruht allerdings nur auf den Selbst-Auskünften der Ärztinnen und Ärzte. Beim Projekt "Plan B" hatten die Expertinnen und Experten der Patienteninitiative die Barrierefreiheit vor Ort überprüft.