Nach der Veröffentlichung des sogenannten D-Day-Papiers sieht FDP-Chef Lindner keinen Anlass für einen Rücktritt. Das Strategiepapier zum Bruch der Ampel-Koalition sei auf Mitarbeiterebene entstanden. Er selbst habe davon keine Kenntnis gehabt, sagte Lindner in den ARD-"Tagesthemen". In dem Interview räumte der FDP-Chef Fehler ein - bei internen Prozessen und bei der Kommunikation. Er bekannte sich angesichts der schwierigen Lage der Partei zu seiner Gesamtverantwortung, will aber an der Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl festhalten. Den Rücktritt des FDP-Generalsekretärs Djir-Sarai und des Geschäftsführers Reymann bezeichnete Lindner als "schmerzhaften Verlust".

Die SPD startet heute mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz in den Wahlkampf. Der Amtsinhaber wird in der Berliner Parteizentrale vor etwa 500 Kandidatinnen und Kandidaten und ihren Teams seine erste große Wahlkampfrede halten. Scholz hat sich zum Ziel gesetzt, die SPD wie schon vor drei Jahren zur stärksten Kraft im Bundestag zu machen. Derzeit liegen die Sozialdemokraten in Umfragen aber deutlich hinter der Union.

In Kairo könnten heute die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen weitergehen. Eine Delegation der radikal-islamischen Hamas wird nach eigenen Angaben mit ägyptischen Regierungsvertretern zusammenkommen. Die USA kündigten einen weiteren Vorstoß bei den bisher erfolglosen Vermittlungsbemühungen an. Gemeinsam mit Ägypten und Katar versuchen sie seit Monaten, ein Ende der Kämpfe zwischen der Hamas und Israel und eine Freilassung der israelischen Geiseln zu erwirken. Der Start der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon am Mittwoch brachte Bewegung in die Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas.

Im Nordwesten Syriens sind islamistische Kämpfer offenbar in die Millionenstadt Aleppo vorgedrungen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte, kontrollieren die Islamisten mindestens fünf Stadtteile. Anwohner hätten von bewaffneten Kämpfern in den Straßen berichtet. Die syrischen Behörden haben den Flughafen der Stadt Aleppo geschlossen. Bei den Kämpfen der vergangenen Tage sollen nach Angaben von Aktivisten mehr als 270 Menschen getötet worden sein, unter ihnen auch Zivilisten.

In der georgischen Hauptstadt Tiflis sind erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die prorussische Regierung zu protestieren. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Parlamentsgebäude; die Polizei setzte wie schon in der Nacht zuvor Wasserwerfer und Pfefferspray ein. Die Proteste richten sich vor allem gegen Aussagen von Regierungschef Kobachidse. Er hatte vorgestern entschieden, dass Georgien frühestens 2028 Beitrittsgespräche mit der EU führen wird.

In Hannover Groß-Buchholz und -Kleefeld müssen am Vormittag etwa 9.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser vorübergehend verlassen. Grund ist der Verdacht, dass auf dem Neubaugelände der Medizinischen Hochschule Hannover eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg liegt. Experten werden den Bereich heute überprüfen und einen möglichen Blindgänger entschärfen. Der Krankenhausbetrieb der MHH wird auf ein Minimum zurückgefahren; zum Beispiel muss die Notaufnahme geschlossen bleiben.

In der Fußball-Bundesliga hat der FC St. Pauli seinen ersten Heimsieg geholt. Die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin gewann gegen Holstein Kiel mit 3:1. In der 2. Liga verlor Schalke mit 0:3 gegen Kaiserslautern und Magdeburg unterlag Hertha BSC mit 1:3. Die deutschen Fußballerinnen haben ein Testspiel gegen die Schweiz mit 6:0 gewonnen. Und die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen ist in Innsbruck erfolgreich in die Europameisterschaft gestartet. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch setzte sich gegen die Ukraine mit 30:17 durch.

Tagsüber nach Nebel mal Sonne, mal Wolken, trocken. Maximal bei 4 bis 7 Grad. Am Sonntag neben Sonne gebietsweise Wolken, trocken, 3 bis 7 Grad. Am Montag Schauer, im Osten zuvor Auflockerungen, 5 bis 10 Grad.