Welt der Musik
Sonntag, 11. Dezember 2022, 18:00 bis
19:00 Uhr
20 Kinder hatte Johann Sebastian Bach, vier seiner Söhne einen festen Platz in der Musikgeschichte gefunden: Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian. Ihre Lebensspannen umfasst fast das gesamte 18. Jahrhundert. Wilhelm Friedemann kommt als erster 1710 zur Welt, Johann Christoph Friedrich stirbt als letzter 1795: eine Zeitspanne der Umbrüche und des Stilwandels.
Empfindsam und Galant
Carl Philipp Emanuel hat in seinen Wirkungsstätten Berlin und Hamburg eine neue Ära eingeläutet: die musikalische Empfindsamkeit, an deren Ausbildung auch Wilhelm Friedemann in Dresden und Halle entscheidenden Anteil hatte. Es ging dabei um die selbstbewusste Ablösung vom strengen Stil des Barock hin zu einer betont persönlichen Ausdrucksweise. Noch weiter von ihrem Vater entfernt haben sich die jüngeren Brüder Johann Christian (in Mailand und London) sowie Johann Christoph Friedrich (im beschaulichen Bückeburg) mit ihren Kompositionen im sinnenfroh galanten Stil.
Viermal Advent und jedes Mal anders
Was sie aber alle vereint, ist ihr Lehrmeister Johann Sebastian Bach und ihre meisterhafte Behandlung geistlicher Werke. Die persönlichen Eigenarten und die stilistischen Neuerungen zeigen sich in ihren jeweiligen Kompositionen zur Adventszeit, besonders markant in den verschiedenen Auslegungen des Mariengesangs "Magnificat". Am besten hörbar jedoch werden die stilistischen Eigenarten bei den Soloklavierwerken, in denen die vier Bach-Söhne zu ihrer ganz unverwechselbaren Sprache gefunden haben.
Eine Sendung von Ulrich Kahmann.