Jazz – Round Midnight
Freitag, 28. Januar 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Michael Laages
Es muss nicht immer Hamburg sein - Bremen, Braunschweig und Hannover sind die Lebens- und Karriere-Orte des vielseitigen Saxofonisten York Ostermayer. Bremen, weil er dort geboren ist; Braunschweig, weil er dort für eine Weile Teil der sehr erfolgreichen "Jazzkantine" war; Hannover, weil er dort schon lange lebt. Eigentlich hieß "York" mal "Jörg", und den schönen Nachnamen nahm er in der Ehe mit der Schauspielerin und Dozentin Christiane Ostermayer an. Im Haus am Bonifatiusplatz in Hannovers Liststadt liegt das kleine, fein ausgestattete Studio gleich gegenüber der Wohnung im ersten Stock.
Ostermayer liefert Musik für Lessing-Inszenierung
Die kleine Welt hat Ostermayer gerade immer mal wieder verlassen, um Musik zu liefern für eine Inszenierung des Schauspiel-Direktors Matthias Gehrt am Theater in Krefeld und Mönchengladbach. "Nathan der Weise", Lessings Klassiker der Aufklärung, hat tatsächlich morgen, am 29. Januar 2022, Premiere. Schuld an Ostermayers Weg in die Musik war zum einen die Mutter, die dem 7-jährigen Jungen eine Flöte schenkte, mit der der zunächst gar nichts anzufangen wusste. Und für den Rest sorgte Radio Bremen, denn da gab es in Ostermayers Jugend mittags die Sendung "Jazz rockt". Der Noch-nicht-Flötist nahm die Sendung mit dem Kassettenrekorder auf und versuchte sich dazu in ersten Flötentönen. Für die erste Band war das Instrument dann zu leise und für 300 Mark kam ein Keilwerth-Altsaxofon aus einer Haushaltsauflösung hinzu.
Erinnerungen fließen in die Arbeit an "The SoulJazz Experience Vol.1"
Rock und Jazz (und Soul) blieben vor allem in der Mischung immer interessant. "Kaliber 38" hieß eine der Bands in Bremen. In Hannover kam später "Coconut" hinzu: "Jede neue Band war eine neue Schule", erinnert sich der Musiker heute. Dexter Gordon und David Sanborn blieben derweil ewige Helden. Unendlich viele Erinnerungen sind eingeflossen in die Arbeit an "The SoulJazz Experience", der jüngsten Ostermayer-CD. Und "Vol. 1" steht unter dem Titel. Da kommt also demnächst noch mehr vom Bonifatiusplatz - wie schön.