Eine Sendung von Michael Laages

Natürlich ist Markus Becker vor allem zu Hause bei Bach, Beethoven und Brahms, Reger, Pfitzner und Hindemith. Immerhin blickt er auf eine lange und überaus erfolgreiche Karriere als klassischer Konzertpianist zurück und leitet an der Hochschule für Musik, Theater und Medien als Professor eine Klasse für Pianisten und Ensembles. Hier hat er auch studiert, und überhaupt blieb Hannover stets der Ausgangspunkt für Beckers Karriere.

Wie kaum einer sonst pflegt er auch den Grenzgang herüber zum Jazz - mit inzwischen zwei CD-Produktionen, beide entstanden im Bremer Sendesaal (über dessen herausragende Akustik "Round Midnight" ja vor kurzem berichtet hat).

Markus Becker, Pianist und Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im kleinen Sendesaal des NDR Landesfunkhauses in Hannover.

Verzaubert vom Jazz

"Freistil" war die erste Aufnahme überschrieben, "Alleingang" heißt jetzt die zweite. Und natürlich sind diesen Jazz-Phantasien auch Herkunft, Ausbildung und Karriere des Protagonisten Becker durchaus anzumerken, zumal die Komposition wichtige Rollen übernimmt - nicht so streng wie auf klassischem Terrain, aber deutlich spürbar.

Allerdings haben ja auch die Klassikerinnen und Klassiker des Jazz komponiert, und dass ihre Wirkung so haltbar blieb bis heute, verdankt sie auch der Wiedererkennbarkeit komponierter Musik. Und wenn Markus Becker Stimmungen markiert am Flügel, beginnt bald auch die Musik zu träumen, wie improvisiert auch immer sie sein mag - von "Abendhauch" und "Elfentanz" reicht die Palette über das "Farbenklavier" bis zu "Abstiegskampf" und "letzter Runde". All das sind abenteuerliche Spiele voll von Phantasien und Gedanken - und verzaubert vom Jazz.

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