St. Jürgen in Heide
Im Zweiten Weltkrieg musste die Sankt-Jürgen-Gemeinde in Heide - wie so viele andere Gemeinden auch - ihre Glocken abgeben, um sie für Rüstungszwecke einschmelzen zu lassen. Ersatz gab es zunächst 1953 mit drei Eisenglocken. Im Laufe der Jahrzehnte wünschte sich die Gemeinde aber ein klangschöneres Geläut, und nach einer Spendenaktion konnten die Gebrüder Bachert in Bad Friedrichshall am 29. Juni 1984 drei Bronzeglocken für St. Jürgen gießen: die große Glocke (Schlagton g) mit der Aufschrift "Alles was Odem hat, lobe den Herrn", die mittlere (Schlagton b), auf der die Inschrift "Singet dem Herrn ein neues Lied" prangt, und die kleine Glocke (Schlagton c) mit dem Text "Gott der Herr ist Sonne und Schild".
Die große Glocke schlägt alle Viertelstunde, für den Stundenschlag sorgt die Prilop-Glocke (benannt nach dem Gießer Hans Prilop) von 1540 in der Laterne des Turms.
1450 entstand eine Kapelle am Standort von St. Jürgen, die 1460 zur Kirche erweitert wurde. Als 1559 die Truppen Friedrichs II. von Dänemark Heide eroberten, ging die Kirche in Flammen auf (wobei die Prilop-Glocke verschont wurde). Auf den Fundamenten der Ruine wurde ab 1560 die heutige Jürgenkirche errichtet. Ein 48 Meter hoher Kirchturm kam 1611 dazu. 1717 wurde schließlich der Dachreiter errichtet.
Karte: St. Jürgenkirche in Heide