Dom zu Lübeck
Zwar hat der Lübecker Dom im Zweiten Weltkrieg dramatische Zerstörungen erlitten. Doch daraus ergab sich für die Glockengießer die Chance, ein musikalisch perfekt aufeinander abgestimmtes Geläut aus modernen Bronzeglocken zu schaffen. Von den sechs Glocken im 1960 erneuerten Turm des Doms zu Lübeck wurden fünf in den 60er-Jahren neu gegossen und 1965 geweiht.
Ergänzt wird das moderne Domgeläut von der historischen Katharinenglocke aus dem Jahr 1481. Die neuen Glocken wiegen zwischen 3,5 Tonnen und 600 Kilogramm. Ihre Aufschriften beginnen alle mit den Worten "Christus spricht..." und werden dann fortgeführt: "... Ich bin das Leben." (Glocke I), "... Ich bin die Wahrheit." (Glocke II), "... Ich bin der Weg." (Glocke III), "... Ich bin das Licht." (Glocke IV) sowie "... Ich bin das Brot." (Glocke VI).
Der Bau des Lübecker Doms geht auf eine Initiative Heinrichs des Löwen zurück, der die Stadt 1160 zum Bischofssitz machte. 1173 wurde der Grundstein für eine romanische, aus Stein gebaute Kathedrale gelegt. Sie wurde 1247 geweiht. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Dom so massive Schäden, dass der Sinn eines Wiederaufbaus zwischenzeitlich bezweifelt wurde. Doch in langsamer und bedächtiger Aufbauarbeit konnte das Kirchengebäude in schlichter protestantischer Schönheit wieder erstehen.
Beim Glockenguss sorgten zudem zwei Kirchenmusiker mit ihrer Expertise dafür, dass das Geläut harmonisch aufeinander abgestimmt und auch die historische Katharinenglocke musikalisch ausgewogen in den Gesamtklang eingefügt wurde.