Venedig, Mailand, Rom - mindestens eine ausgedehnte Italienreise gehörte im 18. Jahrhundert zur künstlerischen Ausbildung eines Komponisten einfach dazu. Dreimal reiste der junge Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Vater nach Italien, vor allem um sich Kompositionsaufträge für Bühnenwerke zu sichern. Während längerer Wartezeiten oder abends im Wirtshaus entstanden hier 1772 außerdem wie ganz nebenbei die ersten sechs Streichquartette, die als "Mailänder Quartette" in die Musikgeschichte eingegangen sind. Tatsächlich lassen sie in ihrer musikalischen Gestalt norditalienische Vorbilder erkennen, die der 16-jährige Mozart etwa in den Kompositionen von Baldassare Galuppi fand, dem Kapellmeister an San Marco in Venedig - und seinerzeit einem der berühmtesten Musiker Italiens.

VenEthos, ein vierköpfiges Originalklang-Ensemble aus Treviso (bei Venedig), hat sowohl frühe Streichquartette von Galuppi als auch Streicherkonzerte von anderen Barockmeistern aus der venezianischen Region ausgewählt und sie den selten gespielten Mailänder Quartetten gegenübergestellt.

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