Das Konzert
Freitag, 07. April 2023, 19:00 bis
22:00 Uhr
Vor 299 Jahren, am Karfreitag des Jahres 1724, umrahmte ein neues Werk des ebenfalls neuen Thomaskantors den Gottesdienst in der Leipziger Nikolaikirche: die Johannes-Passion. Das musikalische Drama beginnt mit dem ersten Ton. Über einen pochenden Bass und unruhig vorantreibenden Streichern, schrauben sich Oboen und Flöten in schmerzvollen Dissonanzen hervor. Eine Musik, als würde sich eine gepeinigte Seele in ihrer Qual winden. Wenn auf dem Höhepunkt dieses monumentalen Aufbaus der Chor einsetzt, so klingt das wie ein Schrei, der Leid und Erlösung in einem ist.
Das Leiden und Sterben Jesu nach dem Johannesevangelium
Erzählt wird - nach dem Evangelium des Johannes - von der Gefangennahme, Hinrichtung und Grablegung des Jesus von Nazareth. Mit einem mächtigen Chorsatz hat die Passion begonnen, mit einem zarten und innigen endet sie. Und der zieht eine Art Resümee dessen, was da in den vergangenen zwei Stunden zu erleben war. Durch den Opfertod Christi wird den Sterblichen das Tor zum Himmel, der Erlösung aufgestoßen. Die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach zählt zu den berühmtesten sakralen Werken der Musikgeschichte. Nachdem fast das ganze Oeuvre des Thomaskantors nach dessen Tod in Vergessenheit geriet, wurde das Werk erstmals 1832 in Bremen wiederaufgeführt. Seitdem gehört die Passion zum Standardrepertoire in Kirche und Konzertsaal.
Johannes-Passion in Starbesetzung
Mit der Sopranistin Anna Prohaska, dem Altus Andreas Scholl und dem Tenor Julian Prégardien wirken gleich drei internationale Stars der Klassikszene an der Aufführung mit, die von dem Thomaskantor und sozusagen "Bach-Nachfolger" Andreas Reize geleitet wird. Der Schweizer hat erst vor anderthalb Jahren die Kantorenstelle an der Thomaskirche übernommen.
300 Jahre Bach in Leipzig
2023 jährt sich der Amtsantritt von Johann Sebastian Bach als Thomaskantor zum 300. Mal. 1723 trat Bach seinen Dienst in Leipzig an. 27 Jahre wirkte er in der Thomaskirche und erlebte dort seine produktivste Zeit.
