Das Konzert

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2022

Montag, 05. Dezember 2022, 20:00 bis 22:00 Uhr

Emmanuel Tjeknavorian, diesjähriger Residenz-preisträger, spielt auf einer originalen Mozart-Geige.

"Die Mozart-Geige ist nahezu ein Heiligtum, das mich immer wieder euphorisiert und mich Mozarts Werke ganz neu entdecken lässt", gesteht der Geiger Emmanuel Tjeknavorian, Residenzpreisträger der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2022. Ein ganzes Juli-Wochenende lang durfte er das Instrument des italienischen Geigenbauers Costa, auf dem Mozart gegen Ende seines Lebens selbst gespielt hatte, in Ulrichshusen zum Klingen bringen, in den unterschiedlichsten Konzertformaten.

Annäherung an den Menschen Mozart

"Mozart privat" war eine Lesung mit Musik überschrieben. Im Mittelpunkt standen das D-Dur-Streichquintett und das g-Moll-Klavierquartett, aufgeführt von Tjeknavorian, dem Bratscher Benedict Mitterbauer, dem Pianisten Kit Armstrong und dem Armida Quartett, allesamt ausgewiesene Mozart-Experten. Zwischen den einzelnen Sätzen las der Schauspieler August Zirner mit original österreichischen Zungenschlag Gedichte, Prosa, Erinnerungen und Auszüge aus Mozart-Briefen - vom neckischen Geturtel mit der Ehefrau Constanze bis zur tiefernsten Auseinandersetzung mit dem Tod. Mozart privat - hier kommt man einem der größten Komponisten der Wiener Klassik noch mal ein Stück näher!

Eine Sendung von Christiane Irrgang

Das Programm

Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquintett D-Dur KV 593
Klavierquartett g-Moll KV 478
sowie Briefe und Anekdoten von und über Wolfgang Amadeus Mozart
Emmanuel Tjeknavorian Mozart-Geige
Benedict Mitterbauer Viola
Kit Armstrong Klavier
Armida Quartett Streichquartett
August Zirner Lesung
Aufzeichnung vom 16. Juli 2022 in der Festspielscheune Ulrichshusen

Wolfgang Amadeus Mozart
Violinsonate G-Dur KV 379
Emmanuel Tjeknavorian Mozart-Geige
Kit Armstrong Klavier
Aufzeichnung vom 15. Juli 2022 im Schloss Ulrichshusen

Textnachweise "Mozart privat"

Mozart:
Briefe und Dokumente. Online-Edition, Mozarteum Salzburg
und
W. A. Mozart:
Briefe, Reclam, Stuttgart

"Ich freue mich kindisch nach Haus…" | "Ich war über seinen Tod eine geraume Zeit ganz außer mir…" | "Nun, da sitz ich also in meiner Einöde…":
In Dur und Moll. Briefe großer Komponisten von Orlando di Lasso bis Arnold Schönberg, hrsg. von Hans Gal, G. B. Fischer, Frankfurt/Main 1966, S. 84, 85, 78 f.

Ein Blatt für Mozart:
Ingeborg Bachmann: Gedichte, Erzählungen, Hörspiel, Essays, Piper, München 1995, S. 281 f.

Dunkles zu sagen:
Ingeborg Bachmann: Werke, Bd. 1, Piper, München 1993, S. 32

Abendempfindung:
Dietrich Fischer-Dieskau: Texte deutscher Lieder, dtv München 1968, S. 32

Johannes Bobrowski: Mozart
Mein blaues Klavier. Deutsche Musikgedichte aus sieben Jahrhunderten, Bärenreiter, Kassel 1988, S. 224

Peter Hacks: Mozart auf der Reise nach Paris
Mein blaues Klavier. Deutsche Musikgedichte aus sieben Jahrhunderten, Bärenreiter, Kassel 1988, S. 231 f.

"Mozart, nachdem man ausgestiegen,…":
Eduard Mörike: Mozart auf der Reise nach Prag, in: Musikalische Novellen, Manesse, Zürich 1951, S. 393 f.

"Die Körperbildung dieses außerordentlichen Menschen…":
Franz Xaver Niemetschek: Ich kannte Mozart, Bibliothek zeitgenössischer Literatur, München 1984, S. 44

"Frühe schon gewöhnte man…":
Robert Walser, in: Dieter Borchmeyer: Mozart oder Die Entdeckung der Liebe, Insel, 2005, S. 314