Weihnachtsoratorium
Mittwoch, 25. Dezember 2024, 13:00 bis
15:00 Uhr
Vor fast 300 Jahren ist das Bachsche Weihnachtsoratorium zum ersten Mal erklungen, in der Leipziger Thomaskirche und der Nikolaikirche. Doch was wir heute als geschlossenes konzertantes Werk wahrnehmen, wurde damals in verschiedenen Gottesdiensten aufgeführt, zwischen dem 1. Weihnachtstag und dem Dreikönigstag. Die CD-Produktion der Kantaten 4 - 6 geht zurück auf zwei Konzerte in Stuttgart im Dezember 2016. Damals feierten die neu formierten Ensembles der Gaechinger Cantorey unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann ihr erstes gemeinsames Weihnachtsoratorium. Eine frische, kraftvolle und gleichzeitig schlanke Interpretation, die auf zügige Tempi und klare Textverständlichkeit setzt und vor allem das Jauchzen und Frohlocken in den Mittelpunkt rückt.
Durchgefallen in Leipzig, gefeiert in Hamburg: das Magnificat von CPE Bach
Nur fünfzehn Jahre nach dem väterlichen Weihnachtsoratorium komponierte Carl Philipp Emanuel Bach sein "Magnificat", eins der frühesten Vokalwerke vom zweitältesten Bach-Sohn. Damit wollte der 35-Jährige sich - auf ausdrückliche Empfehlung seines Vaters und Lehrers - als Nachfolger für das Thomaskantorat in Leipzig ins Spiel bringen. Aber vergeblich. Vielleicht erschien den Ratsherren diese Musik zu "modern"? Dabei bewies der Bewerber doch, dass er sich genauso auf den Kontrapunkt verstand wie auf den konzertanten Stil. Und würdiger und prächtiger hätte man den Lobgesang Marias aus dem Lukasevangelium kaum vertonen können! Dreißig Jahre später nahm Bach sich übrigens sein "Magnificat" erneut vor und führte es zweimal als Musikdirektor an den Hamburger Hauptkirchen auf - ergänzt durch festliche Pauken, Trompeten und Hörner.