Hilde Sicks - Plattdeutsch als Muttersprache
Als Hilde Sicks am 25. November 1920 in Hamburg geboren wird, saugt sie die plattdeutsche Sprache bereits mit der Muttermilch auf. Vor allem ihr Vater verfällt gerne ins Niederdeutsch und die Familie verbringt regelmäßig Abende im Ohnsorg-Theater. Dennoch zeigen sich die Eltern wenig begeistert, als ihre Tochter den Wunsch äußert, Schauspielerin zu werden. Folgsam macht Hilde Sicks zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Doch lenkt sie damit nur von ihren heimlichen Schauspielstunden ab. Erst als sie verkünden kann, dass Richard Ohnsorg sie für seine Bühne engagiert habe, ist der Frieden schnell wieder hergestellt.
Kess und burschikos
Am 6. Oktober 1945 steht Hilde Sicks mit 24 Jahren in dem Stück "De politisch Kannengeter" das erste Mal auf der Bühne des Ohnsorg-Theaters. Ganze sechs Sätze hat sie in dem Stück zu sprechen. Sie kann damals nicht wissen, dass sie bereits ein Jahr später in ihrer ersten Hauptrolle glänzen wird. Das Publikum ist von dem frischen Talent begeistert und Hilde Sicks bald einer der Stars des Hauses.
Als der NDR 1954 zum ersten Mal ein Stück des Ohnsorg-Theaters präsentiert, spielt Hilde Sicks in "Seine Majestät Gustav Krause" neben Walter Scherau, Heidi Kabel und Otto Lüthje. Für das Theater beginnt eine völlig neue Zeitrechnung. Die Schauspieler avancieren über Nacht zu Stars und die Begeisterung für die Hamburger Volksbühne schreibt Fernsehgeschichte.
Das Publikum liebt Hilde Sicks für ihre oft burschikosen Rollen als Wirtsfrauen, tratschende Nachbarinnen oder dominante Ehefrauen. Ihr Markenzeichen: der Hüftschwung. Wenn die Schauspielerin die Bühne betritt, geht die Post ab. Vor allem mit ihrer Direktheit und Authentizität zieht Hilde Sicks die Zuschauer über Jahrzehnte in ihren Bann.
Ein letzter Vorhang
Zu ihrem 80. Geburtstag ehrt der Hamburger Senat die Künstlerin mit der "Biermann-Ratjen-Medaille" für ihre künstlerischen Verdienste um die Stadt Hamburg.
2006 feiert Hilde Sicks ihr 60. Bühnenjubliäum. Sie spielt in "De Queen von Quekenbüttel" eine "dolle Olle", wie sie selber sagt. Es ist eine kleine Rolle, denn ihr angeschlagener Gesundheitszustand lässt mehr einfach nicht zu. Am 31. Juli 2007 stirbt die Hamburgerin. Ihre letzte Ruhe findet sie auf dem Ohlsdorfer Friedhof.