Pepper-Blog (27) Swatte Box un swatte Katt
Sprechen wir die Sprache, oder spricht sie uns? In diesem Fall bin ich einem melodischen "Wink" aus meiner Muttersprache gefolgt. Deshalb möchte ich in diesem Blog-Beitrag der plattdeutschen Version den Vortritt lassen.
Wenn ik uns Katt Else ankieken do, denn weet ik nich wat se denkt. Wat Deerten denken oder nich denken is en Fraag för sik, mit de al Descartes sik uteneen sett hett. Klaar is, dat de Katt nich alltovele Gesichtsmuskeln hett un se ehr Mimik un Gestik inschränkt is. Sodennig is uns swatte Katt metaphorisch seggt, meisttiets en "swatte Box" (1) för mi.
En Radel op veer Poten
Wat in se vör sik geiht, weet ik nich. Wat in mien swatte Box nöömt Smartphone vör sik geiht, weet ik ok nich. Bummelig 12 Milliarden Transistoren sünd dor bin verbuut. Transistoren sünd lütte Schalter, mit de Strööm stüert warrn. Stüeren bedüüd entscheden. De grundlegend Entscheden is de twüschen "Jo" un "Nee". Woans nu 12 Milliarden lüürlütte "Jo un Nee" seggende siliciumbaseerte Dele tosamenwarken, begriep ik nich. Dat blifft opak, nich transparent, en swatte Box för mi.
Wenn't löppt, löppt dat
As uns swatte Katt Else. Wenn ik nu ok nich nipp un nau weet, wat se denkt, weet ik doch, woans se in bestimmte Situatschonen reageert. Wenn ik mit de Slicker-Tüüt schüddel, kummt se Sekunnen later an un jumpt op de Kökendisch. Af un an smitt se sik ok op de Rüch un lett sik striekeln. Also se "funktioneert" ganz goot as Katt. Sodennig kunnen wi mit düssen Tostand glücklich un tofreden sien. Dat is en behavioristische, pragmatische Sichtwies.Tautologisch norddüütsch seggt: Wenn't löppt, löppt dat.
Luxus nix weten to möten
Mien Smartphone funktioneert tomeist ok ganz goot. Sodennig kunnen wi fastholen, dat wi gor nich weten möten, wat in düsse swatte Box nipp un nau vör sik geiht. So is dat in uns technisch Zivilisation immer al ween. Oder weten se genau, woans dat mit elektrisch Strom vun de Glühbeer, mit de UKW Wellen in't Radio oder den Stüerbescheed vun't Finanzamt löppt? Dat en détail nich to weten is en Luxus. Man kunn ok seggen, dat is en notwennig Redukschoon vun Komplexität, de uns in de Laag versett uns üm de würkli wichtig Saken to kümmern, as in de Sünn to sitten, Kaffee oder Prosecco to slürpen.
Engels und Düvels
Dütt Verspreken löppt je ok in'n Achtergrund mit, wenn seggt warrt, dat uns de Digitaliseerung, besünners de KI Arbeit afnehmen schall, de wi denn in weniger repetitive Opgaven investeren köönt. Nu is dat so. Katten köönt ok lütte Düvels sien. Nich blots Samtpoten. Se sünd luunsch Diktatoren, hartlos Jägers, unberekenbar. Se sünd opake, undörchsichtig, kumplex Wesen, Black Boxes, de uns stüeren, manipuleren un programmeren.
So, as se uns africhten, op Blickdoos-Openmakers (Dosenöffner) torüchsetten, uns Verhalen konditioneren, so wasst ok de Gefohr, dat uns intransparente (opake) Algorithmen stüern un tonehmend op uns inwarken. Uns Katt Else un ehr Broder Emil hebbt dat Regiment tohuus. Se blieven Radelderten as de Sphinx för uns. Un dat is goot so. Dor kaamt ok de sötesten Kattenvideos ut de Black Box nich gegen an.
(1) Wer tiefer in das Thema "Black Box" eintauchen möchte, dem empfehle ich den Sammelband "Black Boxes - Versiegelungskontexte und Öffnungsversuche" / Interdisziplinäre Perspektiven Hrsg. Eckhard Geitz , Christian Vater und Silke Zimmer-Merkle. Erschienen 2020 im Degruyter Verlag. Erhältlich als freieDownloadversion.
Übersetzung auf Hochdeutsch mit Google Gemini
Schwarze Katze und schwarze Box
Wenn ich unsere Katze Else ansehe, weiß ich nicht, was sie denkt. Ob Tiere denken oder nicht, ist eine Frage für sich, mit der sich schon Descartes auseinandergesetzt hat. Klar ist, dass die schwarze Katze nicht allzu viele Gesichtsmuskeln hat, was ihre Mimik und Gestik einschränkt. So ist unsere schwarze Katze, metaphorisch gesprochen, meistens eine "Black Box" für mich. Ein Rätsel auf vier Pfoten. Was in ihr vorgeht, weiß ich nicht.
Rätsel auf vier Pfoten
Was in meiner schwarzen Box namens Smartphone vorgeht, weiß ich auch nicht. Zirka 12 Milliarden Transistoren sind darin verbaut. Transistoren sind kleine Schalter, mit denen Strom gesteuert wird. Steuern bedeutet entscheiden. Die grundlegende Entscheidung ist die zwischen "Ja" und "Nein". Wie nun 12 Milliarden nanometergroße "Ja und Nein" sagende siliciumbasierte Teile zusammenarbeiten, begreife ich nicht. Das bleibt opak, nicht transparent, eine schwarze Box für mich.
Funktionieren wichtiger als Verstehen?
Wie unsere schwarze Katze Else. Wenn ich auch nicht genau weiß, was sie denkt, weiß ich doch, wie sie in bestimmten Situationen reagiert. Wenn ich mit der Leckerlitüte schüttle, kommt sie Sekunden später her und springt auf den Küchentisch. Ab und zu wirft sie sich auch auf den Rücken und lässt sich streicheln. Also "funktioniert" sie ganz gut als Katze. So können wir mit diesem Zustand soweit glücklich und zufrieden sein. Das ist eine behavioristische, pragmatische Sichtweise. Tautologisch norddeutsch gesagt: Wenn's läuft, läuft's. Mein Smartphone funktioniert meistens auch ganz gut. So können wir festhalten, dass wir gar nicht wissen müssen, was in dieser schwarzen Box genau vor sich geht. So ist es in unserer technischen Zivilisation immer schon gewesen. Oder wissen Sie genau, wie es mit elektrischem Strom von der Glühbirne, mit den UKW-Wellen im Radio oder dem Steuerbescheid vom Finanzamt läuft?
KI entlastet uns, damit wir in der Sonne sitzen können
Das en détail nicht zu wissen ist ein Luxus. Man kann auch sagen, dass es eine notwendige Reduktion von Komplexität ist, die uns in die Lage versetzt, uns um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, wie in der Sonne zu sitzen, Kaffee oder Prosecco zu schlürfen. Dieses Versprechen schwingt auch mit, wenn gesagt wird, dass uns die Digitalisierung, insbesondere die KI, Arbeit abnehmen soll, die wir dann in weniger repetitive Aufgaben investieren können. Nun ist es aber so. Katzen können kleine Teufel sein. Nicht nur Samtpfoten. Sie sind launige Diktatoren, herzlose Jäger, unberechenbare Wesen. Sie sind opake, undurchsichtige, komplexe Wesen, Black Boxes, die uns steuern, manipulieren und programmieren.
Die Gefahr der Intransparenz So, wie sie uns abrichten, auf Dosenöffner reduzieren, unser Verhalten konditionieren, so wächst auch die Gefahr, dass uns intransparente Algorithmen steuern und zunehmend auf uns einwirken. Unsere Katze Else und ihr Bruder Emil haben das Regiment zu Hause. Sie bleiben Rätseltiere wie die Sphinx für uns. Und das ist gut so. Da kommen auch die süßesten Katzenvideos aus der Black Box nicht gegen an.