Neue Staffel Kikaninchen wird in Nordfriesland synchronisiert
Minderheitensprachen unterstützen: Das ist das Ziel des Kinderkanals und der Figur Kikaninchen von ARD und ZDF. In Nordfriesland wurde gerade eine neue Staffel auf Festlandfriesisch (Mooring) produziert.
Das neue Kikaninchen von ARD und ZDF heißt Martje Carstens, ist 35 Jahre jung und kommt aus Leck im Kreis Nordfriesland. Ihr Arbeitsplatz für eine Woche: ein idyllisch gelegenes Tonstudio in einer ehemaligen Schule in Emmelsbüll-Horsbüll im Herzen Nordfrieslands. Regie führt der Nordfriese Gary Funck, der das Projekt friesisches Kikaninchen im Auftrag des Bildungsminsteriums des Landes Schleswig Holstein umsetzt. Ziel sind kleine, circa drei Minuten lange Filme für Kinder im Vorschulalter.
Synchronisieren als Nebenjob
Martje Carstens leiht dem blauen Kaninchen mit Schlappohren ihre Stimme - das macht die gelernte Mediengestalterin und Laienschauspielerin zum ersten Mal. "Gary hat mich auf das Projekt angesprochen. Und da dachte ich, warum nicht?", sagt die sympathische Nordfriesin, die eine sehr junge Stimme hat. Von morgens bis mittags stand sie mit ihren Synchronsprecherkollegen im Tonstudio - jeweils vier Stunden. "Im Studio merke ich das nicht, aber danach bin ich echt platt", sagt sie.
Eintauchen in die Welt des Kikaninchen
Beim Synchronsprechen ist Konzentration gefragt - und die richtige Stimmung. Damit die aufkommt, stellt sich Martje Carstens schon auf der Autofahrt ins Studio auf die Rolle des fröhlich-neugierigen Kikaninchens ein. Das will zum Beispiel wissen, was genau Zeit ist und liebt es, wenn man ihm Geschichten vorliest. "Mit der Zeit habe ich gelernt, den ganzen Körper einzusetzen und nicht mit verschränkten Armen am Mikro zu stehen. Das hilft." Auch Regisseur Gary Funck ist sehr zufrieden mit Martje Carstens als Kikaninchen: "Das ist schön zu sehen, wie sie sich in der Woche hier entwickelt hat", sagt er.
Nach Inselfriesisch jetzt Festlandfriesisch
In der ersten Staffel haben das Kikaninchen und seine Freunde Christian, Jule und Anni ihre Abenteuer auf Fering erlebt, das ist das Föhrer Inselfriesisch. "Da gab es insgesamt 24 Folgen und ich habe mich gefragt, warum wir das nicht auf auf Festlandfriesisch machen. Und das haben wir jetzt gemacht", sagt Regisseur Funck. Mit der friesischen Staffel der Kindersendung wollen ARD und ZDF die Minderheitensprachen stärken. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt mit 30.000 Euro, denn die jeweils drei Minuten langen Filme sollen auch als Unterrichtsmaterial dienen.
Die Abenteuer des Mooringer Kikaninchen sollen voraussichtlich im Herbst bei ARD und ZDF online abrufbar sein.