Salutschüsse und fesselnde Soli: AC/DC rocken Hannover
Auf der Bühne donnert die Musik beim Song "Thunderstruck". Von Blitz und Donner sind die rund 75.000 AC/DC-Fans aber glücklicherweise verschont geblieben, doch das EXPO Gelände bebte ab 20.30 Uhr unter den harten Klängen der neu formierten Rockband um Gitarrist Angus Young und Sänger Brian Johnson.
Angus Young: Meister des harten Riffs
Angus Young, zunächst in rotem Anzug mit kurzer Hose und mit mittlerweile weißem Haar, bestätigte seinen Ruf als Meister der harten Riffs. Allerdings kratzte die brachiale Lautstärke manchen Orts an der Schmerzgrenze - Ohrenstöpsel gehörten ebenso zum Outfit wie die obligatorischen blinkenden Teufelshörner. Beim Publikum gehen die Meinungen dazu auseinander. "Wer zu AC/DC geht, weiß worauf er sich einlässt", sagt ein Mann. "Das ist wirklich zu laut - auch mit Gehörschutz", bemerkt eine Frau. Einen anderen Besucher stört das nicht. "Rammstein war lauter. Gut für die Ohren, die Ohren werden durchgepustet", sagt er.
Unwirtliches Messegelände
AC/DC-Fans waren immer schon hart im Nehmen, und auch gestern zogen sich nur relativ wenige zurück in den hinteren Bereich des unwirtlichen EXPO-Geländes, das einmal mehr von etlichen Leuten als ungeeignet für ein Konzert dieser Größe kritisiert wurde. Das Gelände sei eine Katastrophe und es sei Frechheit so viele Menschen darauf zu lassen, obwohl so viele Besucher die Bühne überhaupt nicht sehen können, bemerkten zwei Fans.
AC/DC sind die ganz Großen des Genres
Rund zweieinhalb Stunden rockten AC/DC den Kronsberg am Messegelände und unterstrichen, dass sie noch immer zu den ganz großen Bands dieses Genres gehören: Erst kürzlich konnte das Quintett in München eine Doppel Platin CD entgegen nehmen für 400.000 in Deutschland verkaufte Exemplare des Albums "Power Up", das auch der aktuellen Tour den Namen gab. Und noch immer gilt, was Angus Young schon vor längerer Zeit im Interview betonte. "Ich schöpfe meine Energie aus der Begeisterung des Publikums. Wenn ich auf die Bühne komme und die rasenden Fans sehe, komme ich so richtig in die Gänge. Spontaneität und Ausdauer sind für mich nie das Problem gewesen. Für mich vergeht eine Show fast wie im Fluge."
Bewundernswertes Gitarrensolo
Tatsächlich ist bewundernswert, wie der 69-Jährige es immer noch versteht, seine Fans mit einem gefühlt zehnminütigen Gitarrensolo zu fesseln, bevor die Show mit Salutschüssen und Donnerhall zu Ende geht.