James Blunt: "Ich bin nur ein Hofnarr mit Gitarre"

Stand: 23.03.2024 07:57 Uhr

James Blunt ist einer der größten Popstars der Welt. "You’re Beautiful", "1973", "Goodbye My Lover", in 20 Jahren hat der Engländer eine Menge Hits angehäuft. Am Freitagabend gastierte er in Hamburg und hat sein aktuelles Album "Who We Used To Be" vorgestellt.

von Danny Marques Marçalo

Von der ersten Sekunde an steht die Arena. Über 10.000 sind gekommen, fast ausverkauft, um James Blunt zu sehen - und zu hören. Dass er mal Abend für Abend vor so vielen Menschen auftreten würde, das habe er selbst kaum für möglich gehalten. Und das in diesem Jahr schon seit 20 Jahren: "Ich hatte den Traum Musiker zu sein. Man denkt dann nicht darüber nach, wie lange man im Geschäft bleibt. In der Musikwelt ist es so: Der Weg ist gepflastert mit Leichen von vielen Bands und Musikern und ich habe Glück, dass ich noch dabei bin."

Mit den Jahren verändern sich die Themen

Blunt hat neben 20 Jahren im Geschäft dieses Jahr auch schon seinen 50. Geburtstag gefeiert. Er sieht blendend aus, strahlend weiße Zähne, fit ist der Mann, rennt durch die Arena für eine Ehrenrunde, singt dann weiter, als wäre das gar nicht anstrengend, klettert auf sein Klavier. Die Haare, sagt er, habe er sich am Mittag spontan bei einer Radtour durch Hamburg schneiden lassen.

"Who We Used To Be" heißen Tour und Album. Mit den Jahren würden sich die Themen verändern, sagt Blunt. Er ist Familienvater, hat Schicksalsschläge in Familie und Freundeskreis durch.

Ein Mann lächelt in die Kamera. © NDR.de
AUDIO: James Blunt begeistert in Hamburg (3 Min)

Augenzwinkernder Blick auf sich selbst

Unverändert bleibt sein augenzwinkernder Blick auf sich selbst. Er spricht über seine Frau: "Ich habe das Glück, dass ich jemanden gefunden habe, mit dem ich Pferde stehlen kann. Mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen kann. Dabei bin ich der Typ, der für eine Fremde 'You’re Beautiful' gesungen hat. Das kann ich ja meiner Frau nicht singen, dann gibt die mir doch eine Ohrfeige, weil sie weiß, das Lied ist nicht für sie. Also muss ich andere, tiefere Aussagen schreiben."

Am schönsten sind dann aber doch noch die Hits. Es ist richtig heimelig in der Arena. Von der Bühnendecke kommen immer wieder Lampen, deren Schirme in verschiedenen Farben leuchten. Eine riesige LED-Wand mit Videos erinnert an einen großen Fernseher an der Wand. Wohnzimmeratmosphäre.

James Blunt: Musik, auf die sich alle einigen können

20 Jahre als einer der erfolgreichsten Künstler der Welt. Sechs Jahre hat Blunt zudem in der britischen Armee gedient, unter anderem im Einsatz im Kosovo. Es gibt Menschen, die wurden in Großbritannien für weniger zum Ritter geschlagen. So eine Ehre erwarte er aber nicht: "Das mit den Auszeichnungen ist so eine seltsame Sache. Ich hab doch nur Glück, meinen Job machen zu dürfen und Menschen zusammenzubringen. Solche Auszeichnungen, das sollten lieber Ärzte, die Leben retten, oder Krankenschwestern und Lehrer bekommen. Ich bin nur ein Hofnarr mit einer Gitarre."

Nach schlanken 95 Minuten und 20 Songs geht Blunt dann in Hamburg von der Bühne. Musik, auf die sich alle einigen können, von einem durch und durch sympathischen Mann. Heute Abend spielt er in Hannover, und im Sommer dann auf dem Lingen Open Air.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Hamburg Journal | 23.03.2024 | 19:30 Uhr

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