Ed Sheeran - ("Subtract"): Nachdenklich und sehr persönlich

Stand: 08.05.2023 08:42 Uhr

"Subtract" mit dem Minuszeichen "-" von Ed Sheeran ist ein nachdenkliches und persönliches Album, auf dem der Star eine schwierige Lebensphase verarbeitet. Es reiht sich ein in seine Alben wie "Plus", "Multiply" und "Divide".

von Goetz Steeger

"The waves won’t Break my boat" - "Die Wellen werden mein Boot nicht zerstören". Diesen Grundoptimismus, allen Härten des Lebens zum Trotz, stellt Ed Sheeran als Überschrift an den Anfang des Albums, im Refrain von "Boat", dem ersten Song.

Härten des Lebens erhalten Einzug auf "Divide"

Um dieses Selbstvertrauen zurückzugewinnen, war es für ihn, wie er sagt, wichtig, die Ereignisse in seinem Leben textlich zu verarbeiten. Längst fertige Stücke, an denen er schon jahrelang gefeilt hatte, warf er dafür über Bord.

Über den Tumor seiner schwangeren Frau, der erst nach der Geburt des Kindes behandelt werden konnte, spricht er mit anrührender Offenheit, ebenso wie über den Tod seines besten Freundes Jamal Edwards, den er im Song "Eyes Closed" thematisiert.

Bewährte Zutaten mit ein paar Besonderheiten

Produziert hat das Ganze Aaron Dessner von der renommierten Band "The National". Taylor Swift war es, die die beiden miteinander vernetzte. Man arbeitete zusammen rund 30 Songs aus, 14 davon haben es als Auslese auf das Album geschafft.

Natürlich ist die Produktion über jeden Zweifel erhaben. Die Zutaten sind bewährt, dazwischen tauchen hier und da auch mal ein paar Besonderheiten auf: eine Celesta, ein ungewöhnlicher Synthesizersound oder eine Fiddle zwischen den Gesangszeilen. Es sind die einen oder anderen vier Akkorde, die in solchen Songs eben vorkommen, mit den entsprechenden, vertrauten Hooklines.

Ed Sheeran bleibt dem Singer-Songwriter-Pop treu

Obwohl er über das Album sagte, daß es ihm hier nicht darum gegangen sei, zu gefallen, wird der Rahmen nie verlassen - ein Rahmen, den Ed Sheeran mit seinem Singer-Songwriter-Pop in der letzten Dekade selbst maßgeblich geprägt hat. Dabei hätte er als Megaseller die Freiheit, das strenge Korsett des Pop-Mainstreams über Bord zu werfen.

Aber es ist vermutlich gar nicht so einfach, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Den Erfolg von "Subtract" wird das in keinster Weise beeinträchtigen, eher im Gegenteil.

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