Opus Klassik in 27 Kategorien vergeben
Am Sonntag ist der Opus Klassik in Berlin verliehen worden. Mit dabei waren Größen wie der Geigenvirtuose David Garrett, Anne-Sophie Mutter und der Sänger des Jahres, Jakub Józef Orliński.
Große Namen, viel Glamour, populäre Stücke. Die Klassikbranche feiert die besten und sich selbst - so kennt man eigentlich den Opus Klassik. Doch dieses Jahr ist alles anders: Eine witzige, junge, lockere Show verblüfft das Publikum im ausverkauften Konzerthaus. Die Moderatorin Désirée Nosbusch führt zum dritten Mal und absolut brillant mit dem Backstage-Reporter Fabian Köster aus der heute-show durchs Programm und präsentiert die Künstlerinnen und Künstler sehr persönlich. Die Sängerin des Jahres, Asmik Grigorian, singt "Un bel dì" aus der Oper "Madame Butterfly" und erfährt danach, dass ihre Eltern genau das auch gesungen haben, als ihre Mutter mit ihr schwanger war.
Die eher unbekannten Künstler begeisterten das Publikum
Eine neunköpfige Jury aus Musikexperten und Journalisten hat in 27 Kategorien 45 Preise vergeben. Der Preis ist ausschließlich privatfinanziert. In diesem Jahr ging die hölzerne Gabel nicht nur an große Namen wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter, den Geiger David Garrett oder den Pianisten Víkingur Ólafsson, es waren die eher unbekannten Künstler, die das Publikum verblüfften und zu Standing Ovations hingerissen haben. Mit seiner Blockflöte hat Max Volbers, begleitet vom Alte-Musik-Ensemble Capella de la Torre, als Nachwuchskünstler des Jahres überzeugt.
Jakub Józef Orliński als Sänger des Jahres geehrt
Der Countertenor und Break-Dancer Jakub Józef Orliński hat als Sänger des Jahres gezeigt, wie wenig weihevoll und angestrengt bürgerlich 450 Jahre alte Musik sein kann. In der Kategorie Klassik ohne Grenzen rockte der Südafrikaner Abel Selaocoe den ausverkauften Großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt. Als Schüler konnte er nur einmal pro Woche ein Cello benutzen, also hat der Bruder ihm eins gemalt, auf dem er dann geübt hat. Selaocoe singt, er spielt, er zupft und trommelt und streichelt sein Instrument.
Herbert Blomstedt für sein Lebenswerk ausgezeichnet
Für sein Lebenswerk geehrt wurde der 96-jährige Dirigent Herbert Blomstedt. Er hatte wegen einer Erkrankung nicht anreisen können.
Die Instrumentalistin des Jahres Anne-Sophie Mutter hat den weltpolitischen Ernst angesprochen und Friedensinitiativen wie der Barenboim-Said-Akademie gedankt. Der Jubel zum Schluss dieser bislang gefühlvollsten und kurzweiligsten Opus Verleihung hat gezeigt, dass die Klassikbranche in der Lage ist, sich zu erneuern und ein lockeres, jüngeres Publikum zu begeistern.