NDR Radiophilharmonie mit neuem Programm für 2023/24
Wer die neue Chefin oder der neue Chef der NDR Radiophilharmonie wird, erfahren wir in ein paar Wochen. Denn erst ab der übernächsten Saison ist der oder die Neue im Amt. Aber was plant das Orchester für die kommende Saison?
Die NDR Radiophilharmonie hat am Donnerstag in Hannover ihr Programm vorgestellt. Nach neun gemeinsamen Jahren verabschiedet sich Andrew Manze Anfang Juli von der NDR Radiophilharmonie, mit Mahlers Auferstehungssinfonie. In die neue Saison geht das Orchester dann ohne Chefdirigenten: "Ohne, beziehungsweise mit ganz vielen Chefs", sagt Matthias Ilkenhans, der Manager der NDR Radiophilharmonie. "Zum einen ist der erste Gastdirigent, Jörg Widmann neu. Ein toller Musiker, Dirigent und Komponist, der über drei Spielzeiten bei uns beim Orchester sein wird. Er dirigiert und leitet jeweils drei Projekte im Jahr und konzipiert hochspannende Programme, die klassische Orchesterliteratur mit seinen Werken kombiniert.
Jörg Widmann wird Erster Gastdirigent der NDR Radiophilharmonie
Jörg Widmann steht vor allem für die Begegnung mit der zeitgenössischen Musik. Auf der anderen Seite bekennt sich die Radiophilharmonie auch zu ihrer Tradition. Bei Konzerten mit ihren ehemaligen Chefs, die die vergangenen Jahre und sogar Jahrzehnte geprägt haben. "Das ist zum einen nochmal Andrew Manze, aber auch Eiji Oue, der das Orchester in die Spitze der nationalen und internationalen Orchester geführt hat und auch sein Nachfolger Eivind Gullberg Jensen, der mit einer Bruckner-Sinfonie zu uns kommen wird.
Neben Widmann und den drei Ex-Chefs des Orchesters holt Manager Matthias Ilkenhans noch weitere starke Persönlichkeiten ans Pult. "Es gibt im Moment ganz viele neue, junge, spannende Dirigentinnen in der Musikszene. Und zwei ganz herausragende haben wir in der kommenden Spielzeit zu Gast. Das ist zum einen Ariane Matiakh, eine tolle französische Dirigentin und dann Joanna Mallwitz, die in der kommenden Spielzeit Chefdirigentin beim Konzerthausorchester in Berlin wird und aus Hildesheim kommt. Eine ganz tolle Frau, und wir freuen uns auf beide."
Die Barockkonzerte sind zurück in Herrenhausen
So verschieden wie die Menschen am Pult, sind auch die Programme. Die Bandbreite reicht von klassisch-romantischen Standards wie "Schuberts C-Dur-Sinfonie" und "Smetanas Moldau" über selten aufgeführte Werke des 20. Jahrhunderts von Leonard Bernstein oder Zoltán Kodály bis in die Musik der Gegenwart. Zugleich behält die NDR Radiophilharmonie ihr Standbein in der Alten Musik, mit dem beliebten Barockzyklus, ab nächster Spielzeit wieder zurück im Schloss Herrenhausen. Avi Avital ist einer der Gäste der kommenden Saison - unter ihnen vor allem namhafte Geigerinnen und Geiger. "Das ist zum ersten Mal Augustin Hadelich und zum wiederholten Male Frank Peter Zimmermann. Dann ist Isabelle Faust dabei und Carolin Widmann."
Spielzeit 23/24: Konzertformate werden angepasst
Manager Matthias Ilkenhans und die NDR Radiophilharmonie setzen auf eine große Vielfalt an Programmen und Persönlichkeiten. Und sie passen die Konzertformate an die veränderten Wünsche des Publikums an. Viele Menschen wollen sich nicht mehr so lange im Voraus auf Konzerttermine festlegen, sagt Ilkenhans. "Deswegen haben wir diese sinfonische Reihe A von neun auf sechs Konzerte gekürzt und auch die Uhrzeit des jeweiligen Freitagskonzerts von 20 Uhr auf 19 Uhr vorverlegt, um im Anschluss an die Konzerte noch Gelegenheiten zum Zusammensein zu bieten."