Jazzalbum des Monats: "Stimmen" vom Eva Klesse Quartett

Stand: 01.11.2024 11:10 Uhr

Während der Lockdowns der Corona-Pandemie nutzten Eva Klesse und die Musiker ihres Quartetts die Zeit, die Erlebnisse ihrer internationalen Tour musikalisch zu verarbeiten.

von Mauretta Heinzelmann

"Stimmen hörbar machen, die sonst vielleicht nicht so häufig gehört werden", darum ging es Eva Klesse und den Musikern ihres Quartetts auf ihrem neuen Album, das fast gleichzeitig zu den preisgekrönten "Songs against Loneliness" entwickelt wurde und jetzt im Anschluss herauskommt.

Vor der Corona-Pandemie war das Eva Klesse Quartett um die halbe Welt gereist, und bei den Konzerten ging die musikalische Kommunikation in Gesprächen weiter, ein multiperspektivisches Reisetagebuch. Während der Lockdowns war Zeit, das Erlebte wiederum in Musik zu verarbeiten, es entstanden Suiten von Pianist Philip Frischkorn ("Witnesses"), Saxofonist Evgeny Ring ("Peaceful Warrioresses") und Schlagzeugerin Eva Klesse ("Pass the Mic").

Zu Wort kommen Stimmen aus den neuen Bundesländern, aus Ägypten, aus den USA, aus Chile, von heute und von früher. "Lustigerweise gibt es in jedem Kapitel des Albums einen Chor-Teil", erzählt Bandleaderin Eva Klesse: "Das sind fast meine Lieblingsstellen. Wir haben das mit allen zusammen gemacht, mit den Toningenieurinnen, wir haben gesagt, komm, jetzt singen wir!" Eine kraftspendende Hymne rundet das Album ab. "Und so hoffen wir", sagt Eva Klesse, "dass sich dies Hoffnungsvolle von uns Erschaffenden auch auf die Zuhörer*innen überträgt."

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