Rumtreibereien

Stand: 18.04.2024 12:08 Uhr

Der Name lässt ahnen: "Conexão Berlin" um den Perkussionisten Andreas Weiser verbindet zwei Welten. Mit "Vagabundo" beweist das Ensemble, wie eng es verbunden ist mit dem brasilianischen Klang.

von Michael Laages

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Gerade hatte ja auch die sehr eigenwillige Berliner Sängerin Nina Ernst ihr jüngstes Album vorgelegt und wer genauer hinschaute, entdeckte in ihrer Band ziemlich viele Musiker, die auch zur "Conexão Berlin" gehören - was kein Wunder ist: Nina Ernst und Perkussionist Andreas Weiser, Gründer der "Conexão", arbeiten und leben zusammen. Nach der Ernst-Premiere hat nun Weisers Ensemble nachgezogen und mit "Vagabundo" eine Produktion vorgelegt, die sich so kompakt wie sonst selten in Deutschland den brasilianischen Klängen anverwandeln kann.

Umsteigen nach Brasilien!

Das meint auch der Name der Band: "Conexão" benennt die Verbindung zwischen beiden Welten. "Conexão" ist im brasilianischen Portugiesisch aber auch der Umstieg auf internationalen Flughäfen, in Frankfurt oder München, Amsterdam oder Paris, um die Reise anzutreten nach Rio de Janeiro, Sao Paulo oder Salvador da Bahia. Weiser und Ernst pflegen regelmäßig den Kontakt mit Freundinnen und Freunden vor Ort - Weisers "Conexao" war auch schon auf Tour in Brasilien, die Songs der Ernst-CD entstanden teilweise in Sao Paulo.

Auch der Titel des neuen "Conexão"-Albums ist ja brasilianisch: "Vagabundo" gilt vor Ort zwar eher als Schimpfwort, für einen haltlosen Rumtreiber, obdachlos oder sonstwie gefährdet; aber einer der schönsten Songs von Caetano Veloso heißt eben auch "Meu coracao vagabundo" und beschwört das wilde, das haltlose, das alle Grenzen überschreitende Herz.

Ganz nah dran

Zum einen zitiert und interpretiert Weisers Band, in zwei Titeln der Produktion sogar Hermeto Pascoal, den freiesten Geist brasilianischer Musik. Vor allem aber komponieren für das Ensemble Perkussionist Weiser selbst und der umtriebige Pianist und Jazz-Professor Tino Derado. Einen Titel steuerte auch der versierte Bigband-Leiter Vince Mendoza bei. Der Schweizer Bassist Thomy Jordi ist dabei, Schlagzeuger Matthias Trippner, der schwedische Trompeter Christian Magnusson und gelegentlich auch der Berliner Saxofonist Max Hacker, der wiederum auch das neue Album von Nina Ernst bereichert hat.

Gerade geht eine kleine Konzertserie der "Conexão Berlin" zu Ende, auch zum Start des Albums. Weisers Band beweist einmal mehr, wie nah dran und wie eng sie verbunden ist mit dem brasilianischen Klang.

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