Hannover wird erneut zum Mekka der Vokalmusikszene
Mit der chor.com wird Hannover für vier Tage zum Mekka der Chormusik. Bei der Messe geht es laut Motto um "Auf- und Umbrüche - neue Perspektiven für die Chormusik". Ein Überblick.
Die chor.com versteht sich als Begegnungsstätte der Chormusikszene, als Plattform für den Austausch. Das spiegelt sich im Programm. "Zentrum ist die große Workshop-Palette, die wir anbieten", sagt der Chorleiter und Musikpädagoge Stephan Doormann aus Celle, seit 2021 ist er künstlerischer Leiter der chor.com.
Workshops über Komponinistinnen, Präsentation einer neuen Lukas-Passion
150 Veranstaltungen umfasst das Angebot an Workshops, mit einem breiten Spektrum an Themen: "Das kann sich um neue Methoden für die Chorleitung handeln, aber auch um eine neue Sicht auf die Rolle der Chorleitenden." Es gehe auch um viel neues Repertoire.
Zum Beispiel stellt die venezolanische Dirigentin María Guinand Werke aus Südamerika vor. Die britische Chorleiterin Amy Bebbington widmet sich in einem Workshop der Chormusik von Komponistinnen. Andreas Felber, Leiter des Mädchenchors Hannover, präsentiert eine neue Lukas-Passion des Komponisten Rolf Martinsson, die leichter aufzuführen ist, als die großen Bach-Passionen.
Chor.com: Begegnungsstätte für Fachbesucher und Singbegeisterte
In vielen Veranstaltungen will die chor.com dazu beitragen, neue Perspektiven zu eröffnen. Auch beim großen Thema der Singermutigung, also der Frage, wie man noch mehr Menschen für das gemeinsame Singen begeistern kann: angefangen bei kleinen Kindern über Jugendliche bis zu Erwachsenen. "Da geht es sehr um Niederschwelligkeit", erklärt Stephan Doormann, "dass sich die Leute trauen, wenn sie im Erwachsenenalter noch nicht gesungen haben, dann selbst sich Chören anzuschließen und da nicht Berührungsängste haben. Oder, gerade im Seniorenbereich, Angebote zu machen, die für diese Lebensphase oder Lebensrealität passend sind. Da geht es um die Uhrzeit, um die Möglichkeit, dort hinzukommen, wo der Chor ist."
Ein Großteil der Workshops, in denen solche Themen verhandelt werden, richtet sich vor allem ans Fachpublikum und ist schon länger ausgebucht. Aber das Programm der chor.com umfasst noch mehr Angebote, wie Gesprächsrunden, Meisterkurse und natürlich auch die Konzerte. Der Bereich, der auch ohne Voranmeldung für alle zugänglich ist, erklärt Doormann, "sodass auch die Stadt und die Region Hannover wirklich stark profitieren können von der Veranstaltung. Und da haben wir fantastische Konzerte."
Flanieren beim Chorkonzert
So gibt es im Pavillon einen Schwerpunkt im Bereich Vocal Pop, mit Auftritten von Gruppen wie Unduzo oder der dänischen e-cappella-Band Postyr. Das britische Vokaloktett Voces8 singt am Freitagabend in der Christuskirche sein Programm "London by Night". Mit ihren Konzerten bespielt die chor.com viele unterschiedliche Räume.
Dazu gehört die Galerie Herrenhausen, in der Stephan Doormann und sein Team ein neues Hörerlebnis schaffen wollen: "Wir haben für die chor.com diesen Raum leerräumen lassen, haben eine Bühne auf die Querseite gebaut - und für das Publikum die Möglichkeit gegeben, sich frei auf einzelne Stühle zu setzen, oder aber auch sich frei im Raum zu bewegen.
Die Ensembles selbst nutzen diese Möglichkeit, und können sich im Raum frei bewegen", so dass eine enge und flexible Begegnung zwischen dem Publikum und den Interpreten möglich ist. Auch das ist eine der neuen Perspektiven, die die chor.com eröffnen möchte.
Hannover wird erneut zum Mekka der Vokalmusikszene
Bei der chor.com geht es bis Sonntag bei 150 Terminen in Gesprächsrunden, Meisterkursen und Konzerten um Umbrüche sowie neue Perspektiven der Chorszene.
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