Niki de Saint Phalle wird vor 20 Jahren Ehrenbürgerin
Die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle, sie wäre mittlerweile 90 Jahre alt, wurde heute vor 20 Jahren zur ersten Ehrenbürgerin von Hannover ernannt.
Geboren wurde die französische Künstlerin am 30. Oktober 1930. Unumstritten waren ihre Werke nicht immer: Als ihre drei bunten Nanas 1974 mitten in Hannover aufgestellt wurden, gab es viel Widerstand in der Bevölkerung. Heute aber gehören die Figuren zu den Aushängeschildern der Stadt, die in jedem Reiseführer und jedem Souvenir-Shop zu finden sind. Ihre Namen sind: Sophie, Charlotte und Caroline. Auch in vielen anderen Städten auf der ganzen Welt stehen die runden Figuren.
Eine besondere Verbindung zu Hannover
Doch nicht alle Werke von Niki de Saint Phalle sind bunt und fröhlich: Dem Sprengel-Museum in Hannover schenkte die Künstlerin mehr als 400 ihrer Werke, auch viele, die ihre dunkle Seite zeigen. Anlass der Schenkung im Expo-Jahr war am 17. November 2000 ihre Ernennung zur Ehrenbürgerin. Niki de Saint Phalle hatte zu der Stadt nach eigenen Aussagen immer eine besondere Verbindung.
Heimliche Hochzeit
Nach ihrer Geburt in Paris vor 90 Jahren wanderte sie im Alter von zwei Jahren mit ihren Eltern nach Amerika aus, wo sie aufwuchs. Mit 18 Jahren heiratete sie heimlich ihren Freund, kehrte mit ihm gemeinsam nach Frankreich zurück und bekam zwei Kinder.
Ein Skandal: Niki de Saint Phalles "Schießbilder"
In Frankreich wurde Niki de Saint Phalle mit ihren "Schießbildern" berühmt, die damals zunächst ein Skandal waren. Sie klebt Wolle, Draht, Engelsfiguren oder andere Dinge auf ein großes Bild und befestigte dazwischen Farbbeutel. Dann wurde alles schneeweiß angemalt. Am Ende stellte sie ihr Bild auf und schoss mit einem Gewehr darauf. Die Farbbeutel platzten und die Farbe lief über das Kunstwerk. Es entstanden verrückte, immer unterschiedlich aber meist düster aussehende Bilder.
Letztes großes Projekt: Die Grotte in den Herrenhäuser Gärten
Im Jahr 1998 begann Niki de Saint Phalle mit der Neugestaltung der Grotte in den Herrenhäuser Gärten in Hannover. Sie starb jedoch vor der Fertigstellung - am 21. Mai 2002 in San Diego. Weil sie detaillierte Pläne angefertigt hatte, konnten ihre Mitarbeiter die Arbeiten aber ohne sie zu Ende bringen. Den achteckigen Mittelraum schmückten sie mit Mosaiken aus buntem Glas, Spiegeln und Kieseln zum Thema "Das Leben des Menschen". Der Spiegelraum ist dem Thema "Tag und Leben" gewidmet und zeigt Beispiele aus fast allen Schaffensperioden der Künstlerin. Der blaue Raum hat das Thema "Nacht und dem Kosmos": Hier tanzen bunte Frauenfiguren in den Nachthimmel und greifen nach den Sternen. Die Grotte in Herrenhausen ist das letzte große Kunstprojekt Niki de Saint Phalles vor ihrem Tod.