Freddie-Mercury-Ausstellung: Fan-Kult mit vielen Blickwinkeln
Queen-Frontsänger Freddie Mercury ist eine Legende. Doch wer war dieser Freddie Mercury eigentlich? Eine Ausstellung im Barlach Kunstmuseum in Wedel widmet sich dem Popstar und der Persönlichkeit.
Kurator Jürgen Doppelstein hat die Ausstellung chronologisch aufgebaut. In jedem Raum gibt es Fotos, einen Film und ein Zitat von Freddie Mercury, wie zum Beispiel: "Für mich gibt es nichts Schöneres, als vor einer großen Menschenmenge aufzutreten, dieser Kick ist unvergleichlich. Das Gefühl, das mir das Publikum gibt, ist besser als Sex. Ich liebe diese Erregung …"
Etwa 300 Fotos hängen in der Ausstellung. Teilweise dicht nebeneinander und übereinander: Freddie Mercury am Mischpult, auf der Bühne, mit Inhalator und als König - und wieder ein Zitat: "Dieses Image, das ich mir über die Jahre geschaffen habe, ist eine Art Maske. Ich trug Kostüme und übernahm bestimmte Charakterzüge und Eigenschaften, aber erst hinter alledem befindet sich mein wahres Ich."
Freddie Mercury: Künstler, Legende und Familienmensch
Geboren wurde er 1946 auf Sansibar, damals britisches Protektorat. Als Kind war er schüchtern. Er wurde auf ein Internat nach Indien geschickt. Seine erste Band hatte er schon zu Schulzeiten: The Hectics. Die Band ist auch in einem der Filme zu sehen, ebenso wie die Themen Ballett und Oper. "Die Liebe zu Montserrat Caballé und die Liebe zum britischen Ballett, sind zwei Wege, die er sehr ausführlich gegangen ist", erzählt Kurator Jürgen Doppelstein, "und eigentlich nie so genau wusste, ob Balletttänzer oder Opernsänger das Richtige für ihn ist."
Freddie Mercury liebte die Stimme von Montserrat Caballé, meint der Kurator. Doch die Frau seines Lebens war wohl Mary Austin. Aus Liebe wurde nach seinem Coming-out eine lebenslange Freundschaft. Im Widerspruch zueinander standen allerdings seine Karriere und sein Wunsch nach einer eigenen Familie, wie es ein Zitat vermuten läßt: "Ich bin nicht zum Familienvater gemacht. Ich bin viel zu ruhelos und nervös dafür. Mary und ich verstehen uns prächtig. Sie lässt mir die Freiheit, die ich brauche. Ich bin auf ihre Liebhaber nicht eifersüchtig."
Fan-Kult mit ungewöhnlichen Perspektiven
"Aber ihm fehlte die Familie", sagt der Kurator. "Ihm fehlten auch Kinder, obwohl Mary Austin dann später Kinder kriegte, für die er wie ein zweiter Vater war. Diese Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Intimität, nach Freundschaft, nach Liebe, das war schon extrem ausgeprägt. Sein ganzes Werk ist ein Schrei nach Liebe."
Die Ausstellung in Wedel wirkt auf den ersten Blick wie Fan-Kult, wenn einen 300 Mal Freddie Mercury als Foto anschaut. Doch die Zitate geben mehr Einblicke. Und wer Zeit für die zahlreichen Filme mitbringt, kann ungewöhnliche Perspektiven kennenlernen.
Freddie-Mercury-Ausstellung: Fan-Kult mit vielen Blickwinkeln
Das Barlach Kunstmuseum in Wedel widmet sich dem Popstar und der Persönlichkeit mit Hunderten Fotos und Zitaten.
- Art:
- Ausstellung
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- Ende:
- Ort:
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Museum Wedel
Mühlenstrasse 1
22880 Wedel
- Hinweis:
- Das Museum hat montags und dienstags geschlossen.