Die Planung des Archäologischen Landesmuseums in MV zieht sich
Seit mehr als drei Jahrzehnten wird über das Archäologische Landesmuseum für Mecklenburg-Vorpommern debattiert. Einen Entwurf gibt es seit 2022, gebaut wird immer noch nicht.
Vor mehr als zwei Jahren, im Februar 2022, wurde der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs präsentiert. Und somit ist bekannt, wie der Museumsneubau im Christinenhafen, direkt auf der Warnow in Rostock, aussieht. Hans-Jörg Karlsen, der designierter Museumschef, ist optimistisch: "Es tut sich momentan relativ viel im Hintergrund, sowohl auf baulicher Ebene als auch was die Konstruktion der Dauerausstellung anbelangt. Es geht voran und wir sind im Plan."
Allerdings hat sich dieser Plan mittlerweile doch erneut nach hinten verschoben: "Es gibt Verzögerungen im Planungsprozess." Stefan Wenzl, im Finanzministerium verantwortlich für den Museumsneubau, begründet diese Verzögerungen so: "Ist diese Lage in der Warnow wirklich die einzig mögliche? Oder kann man mit einer gewissen Verschiebung Warnow abwärts um 70, 80, 100 Meter nicht das gleiche städtebauliche Erlebnis schaffen?" Mit den Kosten sei alles berechnet worden. "Im Januar 2024 haben wir die Entscheidung getroffen, es wird teurer mit Brücke." Bei der angesprochenen Brücke handelt es sich um die geplante Querung über die Warnow.
Brücke über die Warnow: ja oder nein?
Gerade bei diesem Neubau gab und gibt es immer wieder neue Informationen, der Bau verzögert sich oder steht gar auf der Kippe. Für Finanzminister Heiko Geue (SPD) gehören Brücken-, sowie der Museums-Neubau zusammen: "Wir haben in der jüngeren Vergangenheit noch mal die Alternative geprüft, das Archäologische Landesmuseum nicht ins Wasser zu stellen, sondern 100 Meter weiter an Land, sollte die Brücke nicht kommen. Die Rückmeldung der Oberbürgermeisterin ist aber: 'Die Brücke wird kommen.'"
Der SPD-Politiker betont zugleich, wenn sie nicht käme, wäre das problematisch. Dann würde es keinen Sinn machen, dafür extra einen Teil der Warnow zuzuschütten und das Museum da drauf zu stellen. Ihm war es wichtig, ob die Stadt weiterhin zu der Brücke stehe. "Die Antwort ist ja. Es ist nicht das Problem, wenn sich das Projekt verzögert. Das Problem wäre, wenn die Brücke irgendwann gar nicht kommen würde. Nur dann hätten wir ein Problem."
Landesmuseum soll in ein größeres Konzept eingebunden werden
Der designierte Museumschef, Hans-Jörg Karlsen, sieht diesen Zusammenhang, Brücken und Archäologisches Landesmuseum, allerdings nicht vordergründig: "Ich finde es wichtig, dass diese Kaikante weiter gestaltet wird und, dass das Landesmuseum nicht als Einzelkörper dort steht, sondern in ein größeres Konzept eingebunden ist." Er habe sich das Museum am Anfang ohne Brücke vorgestellt. "Warum soll es nicht auch ohne Brücke existieren können? Habe ich kein Problem mit." Inzwischen wird Hans-Jörg Karlsen von der neuen Ausstellungsleiterin Heike Krause, sie konzipiert die Dauerausstellung für das Museum, sowie dem Museologen Michael Förch, unterstützt: "Wir gehen davon aus, dass so eine Dauerstellung vier bis fünf Jahre in einer Konzeptionsphase benötigt."
2031 soll das Archäologische Landesmuseum in MV öffnen
Mit den Bauarbeiten am Museumsstandort soll in rund zwei Jahren begonnen werden, kündigt Stefan Wenzl an: "In der zweiten Hälfte 2026 sollen die Bagger fahren. Wir sind im Moment in der Planung, dass wir im Sommer 2027 mit dem Hochbau beginnen. Wir gehen davon aus, dass wir baulich bis Ende 2030 fertig sind." Es brauche danach noch eine gewisse Zeit, um die Ausstellungsarchitektur einzubringen. Mitte 2024 heißt es nun, der Museumsneubau soll 2031 für die Gäste öffnen. Dann hätte Mecklenburg-Vorpommern nach rund vier Jahrzehnten Wartezeit und als letztes aller 16 Bundesländer auch ein Archäologisches Landesmuseum.