Bilder und Skulpturen bei der Affordable Art Fair 2024 © NDR.de Foto: Mathias Heller
Bilder und Skulpturen bei der Affordable Art Fair 2024 © NDR.de Foto: Mathias Heller
Bilder und Skulpturen bei der Affordable Art Fair 2024 © NDR.de Foto: Mathias Heller
AUDIO: "Affordable Art Fair" in Hamburg: "Erschwingliche" Kunst (3 Min)

"Affordable Art Fair": Messe für zeitgenössische Kunst

Stand: 07.11.2024 17:51 Uhr

Die Halle A3 der Hamburger Messehallen hat sich bis Sonntag in einen Hotspot für zeitgenössische Kunst verwandelt. Die "Affordable Art Fair" bietet erschwingliche Werke für zuhause, wobei "erschwinglich" natürlich ein relativer Begriff ist.

von Annette Matz

Eine kleine Schlange gibt es schon am Eröffnungstag, einem ganz normalen Donnerstag. "Wir waren letztes Jahr zum ersten Mal da und wir finden es super schön zu sehen, was junge Künstler aus ganz verschiedenen Galerien so machen und müssen dafür nicht ins Museum gehen", sagt eine Besucherin. Ein bisschen wie im Museum ist es dann aber schon. Schließlich kann man auch nur gucken. Und das ist wirklich interessant: Newcomer treffen auf etablierte Promis der Kunstszene wie Neo Rauch, Günther Uecker oder Gerhard Richter.

Der Clou: Limitierte Auflagen

Ein Stephan Balkenhol - Macher von Hamburgs "Männern auf Bojen" - hängt zum Beispiel an der "unter 1.000 Euro"- Wand. "Hier kriegt man eine 'Edition 25er Auflage', das sind glaube ich 890 Euro", sagt "Affordable Art"-Direktor Oliver Lähndorf und fügt hinzu: "Man kann eben bei uns sehr viele junge Positionen finden, aber auch sehr bekannte Künstler, wenn man sich auf Editionen fokussiert. Das macht ja auch so ein bisschen das Konzept der Messe aus - so kann man auch bekannte Namen kaufen, mit Editionen."

Limitierte Auflagen kaufen oder Originale von jungen Talenten: Die "Affordable Art Fair" verspricht Kunst zwischen 100 und 10.000 Euro. Und es lohnt sich, ganz nah an die Schildchen unter den Kunstwerken zu gehen. Da sind die farbenfrohen Keramikfiguren des niederländischen Modedesigners und Künstlers Bas Kosters etwa mit 350 Euro ausgezeichnet - allerdings muss man schnell sein: Zwei von dreien haben nämlich schon einen roten Punkt, das heißt: verkauft!   

20.000 Besucherinnen und Besucher erwartet

"Eigentlich hat jede Galerie Kunst unter 1.000 Euro. Normalerweise muss man danach suchen und sie wird nicht präsentiert. Und vielleicht ist man überwältigt von den doch sehr hochpreisigen Arbeiten. Also es gibt hier auch einige Kunst für 300, 400, 500 Euro zu kaufen", sagt "Affordable Art"-Kuratorin Hannah Weber-Heidenfels.

Mit 20.000 Besucherinnen und Besuchern rechnen die Macher in diesem Jahr. Für Newcomer in der Kunstszene eine große Chance, gesehen zu werden. Die "Affordable Art Fair" habe sich längst als Norddeutschlands größte Kunstmesse etabliert, sagt Direktor Lähndorf. Der Weg dahin habe allerdings ein bisschen gedauert: "Hamburg war schon immer ein sehr starker Standort. Aber die großen Sammler haben oft in Basel oder in Köln gekauft - in anderen Städten und in anderen Ländern. Was wir geändert haben ist, dass wir eine größere Bandbreite von Besuchern zur Messe gelockt und zum Kunstkauf motiviert haben."

87 Galerien aus 18 Ländern, darunter 14 aus Hamburg

87 nationale und internationale Galerien aus 18 Ländern sind dabei. Aus Hongkong und Japan, aus Belgien und Portugal. Das Kunstspektrum ist breit - von schrill, überraschend, tief, bis an die Schwelle zum Dekorativen. In der "Affordable Art Fair" steckt auch viel Hamburg: 14 Hamburger Galerien präsentieren ihre Künstler und Künstlerinnen. Die Affenfaust Galerie zeigt in diesem Jahr zum Beispiel ein Highlight der Messe: eine Solo-Ausstellung des Hamburger Künstlers Darko C. Nikolic, der mit seinem großformatigen bunt-geografischen Bildern Form und Farbe erforscht und viele Blicke auf sich zieht.

Wichtig: Gespräche mit den Künstlern

Zum dritten Mal dabei ist auch die Hamburger Galerie "SAM" - nicht ohne Grund, sagt Chefin Mira Selders: "Für uns ist die Messe sehr wichtig, weil wir überwiegend online sind. Wir wären nicht im dritten Jahr dabei, wenn sie nicht erfolgreich wäre." Besonders an der Messe seien auch die Gespräche, erzählt eine der Besucherinnen: "Wir haben letztes Jahr auch ein ganz tolles Gespräch mit einer Künstlerin gehabt oder mit den Galeristen. Man kriegt einen anderen Zugang." Gespräche über Kunst sind zum Glück ja kostenlos.

Bei Weitem nicht jeder kommt nämlich mit einem Stapel Bargeld hierher. Schließlich kann man Kunst mögen, ohne die Möglichkeit zu haben, hunderte von Euro dafür auszugeben. Viele schauen, manche werden sicher kaufen und einige hoffen: "Irgendwann hängen hier meine Sachen und kosten 7.000 Euro", sagt ein Besucher lachend.

"Affordable Art Fair": Messe für zeitgenössische Kunst

Die Halle A3 der Hamburger Messehallen hat sich bis Sonntag in einen Hotspot für zeitgenössische Kunst verwandelt.

Art:
Ausstellung
Datum:
Ende:
Ort:
Hamburg Messe, Eingang West, Halle A3
Lagerstraße Tor A3
20357 Hamburg
Preis:
16 Euro (Tagesticket)
Öffnungszeiten:
Do, Fr 12 bis 20 Uhr
Sa 11 bis 20 Uhr
So 11 bis 18 Uhr
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Kulturjournal | 07.11.2024 | 19:00 Uhr

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