Pro-Contra: Sollte man aus der Kirche austreten - oder doch nicht?
Contra: Kirchen haben eine gesellschaftliche Aufgabe
Von Andreas Rabe
300 Euro als durchschnittlicher Beitrag zur Kirchensteuer ist für viele zu viel, um am Ende des Jahres drauf zu verzichten. Das verstehe ich. Aber zu sagen, ich zahle nicht, weil die Kirche nichts leistet, finde ich falsch.
Ich bin Fan der Solidargemeinschaft. Viele Menschen, die zum Beispiel in psychische Krisen geraten, die keine Wohnung haben oder die vor Krieg und Terror flüchten, werden oft nicht von der Politik und vom Staat aufgefangen, sondern von den Menschen in der Kirche beziehungsweise von Angeboten der Diakonie und Caritas.
Jugendarbeit, Seelsorge, Kulturangebote
Als Mitglied der evangelischen Kirche gehen fast 70 Prozent meiner Kirchensteuer direkt an meine Gemeinde vor Ort. Ich kann also hingehen und nachfragen, was die mit meinem Geld machen. In meinem Heimatort leistet die Kirche unter anderem Jugendarbeit, Seelsorge, Kulturangebote - wie zum Beispiel Chorgruppen und Integration von Geflüchteten. Diese Bandbreite gesellschaftlicher Aufgaben bietet keine andere Organisation.
- Teil 1: Pro: Religionsfreiheit bedeutet auch, frei von Religion zu sein
- Teil 2: Contra: Kirchen haben eine gesellschaftliche Aufgabe